Hat sich Peter Reichert ins Aus geboxt?
Der Neustart stand unter keinem guten Stern
Nein, ich war nicht auf der Wiesn, hab‘ mir aber die Umzüge angeschaut und auch ein paar Eindrücke durch Dauerübertragungen im Bayerischen Fernsehen gewonnen. Morgen geht das Fest zu Ende, und anders als viele Jahre vorher bleibt irgendwie ein fader Nachgeschmack. Was mitunter mit dem ehemaligen Wirte-Ehepaar Gerda und Peter Reichert aus Herrsching, wie auch mit dem umtriebigen Couplet- und Brettlspitzen-Chef Jürgen Kirner zu tun hat. Letzterem und Gerda Reichert nämlich wurde übel mitgespielt, indem der Zeltverleiher das Zelt der „Schönheitskönigin“ von der „Oidn Wiesn“, das auf zehn Jahre gepachtet war, anscheinend hinter dem Rücken von Gerda Reichert und Jürgen Kirner an die Wirtsfamilie Stiftl verkauft hat und diese nun dem Stadtrat in München im Rahmen der Bewerbungen für die „Oide Wiesn“ verklickern konnte, er habe das Zelt gekauft und werde mit neuem Namen und neuem Programm dem Anspruch der „Oidn Wiesn“ gerecht werden.
Scheinbar ein Vorteil, der Kauf des Zeltes, weshalb die Stiftl-Familie auch den Zuschlag bekam. Gerda Reichert wiederum und Jürgen Kirner, Initiatoren der Schönheitskönigin, in dem ein typisch Münchner Programm mit Couplets und Gstanzln für Begeisterung sorgte, wurden ausgebootet. Peter Reichert aber hatte sich schon im Vorfeld von Ehefrau und von Herrsching verabschiedet und bekam nun mit neuer Frau auf der Wiesn das Traditionszelt der „Bräurosl“ sowie den „Donisl“ in München. Jürgen Kirner aber jammerte nicht lange und verlegte die „Schönheitskönigin“ samt Programm während der Wiesn in den Saal des Hofbräuhauses. „Es ist überraschend gut gelaufen und wir hatten auch eine sauguade Stimmung“, erzählte er. Je nun, für Schlagzeilen aber sorgte Peter Reichert, der erstens Ärger mit den Gästen bekam, weil angeblich weder das Essen mundete noch die Musik gefiel. Außerdem bekam er eine Anzeige, weil die Kühlung ausgefallen war und dieses wiederum nicht gut für die darin befindlichen Lebensmittel gewesen sei. Die Krone aber setzte Reichert sich selbst auf, indem er sich am Mittwochnachmittag mit einem seiner Security-Leuten angelegt haben und es zu einer Schlägerei gekommen sei. Heute überraschte die Sonntagsausgabe der Bildzeitung wiederum mit Bildern aus einer Überwachungskamera, wonach nun feststehe, dass Reichert mit der Schlägerei begonnen hat. Eine Stellungnahme seitens des Festwirtes sei nicht zu bekommen gewesen, bedauerte Bild.
Bei einem Resümee im BR eröffnete Oberbürgermeister Dieter Reiter, dass es keine zufriedenstellende Bilanz gebe. Die „Oide Wiesn“ habe laut ihm Einbußen von 30 Prozent, die Wiesn generell von 20 Prozent.