Für zehn Jahre Engagement gibt es künftig eine Bürgerurkunde
Für die Verdienstmedaille sind 20 Jahre Engagement anberaumt
Gilching – In der Dezember-Ratssitzung vorigen Jahres wurde die Verwaltung Gilching seitens des Gemeinderats beauftragt, neue Richtlinien für die Verleihung der Verdienstmedaille auszuarbeiten. Im Rahmen dieser Neuorientierung sollte außerdem eine so genannte „Abstufung“ als Zwischenebene berücksichtigt werden. Im Klartext: Um auch Bürger und Bürgerinnen zu ehren, die laut Geschäftsstellenleiterin Kerstin Schempp die hohe Hürde für eine Verdienstmedaille noch nicht erreicht haben, sollen künftig mit einer so genannten „Bürgerurkunde“ ausgezeichnet werden.
Gedacht ist die Bürgerurkunde für Menschen, die allgemein ein hohes Ansehen genießen und besondere Verdienste im sozialen, kulturellen oder gesellschaftlichen Bereich leisten. Schempp bezeichnete diese Auszeichnung als „kleine Schwester“ der Verdienstmedaille, wobei sie für den Zeitraum des Engagements mindestens zehn Jahre vorschlug. In der Ratssitzung am Dienstag wurde über einen „ersten Entwurf“ gesprochen, der allerdings nur den Gemeinderäten vorlag. Harald Schwab (CSU) lobte die darin enthaltenen Richtlinien, kritisierte allerdings, dass für die Bürgerurkunde ein geleistetes Engagement von zehn Jahren erforderlich, für die Verdienstmedaille aber kein Zeitraum notwendig sei. „Das heißt, ich kann die Verdienstmedaille für mein Engagement verliehen bekommen, und nach zehn Jahren auch die Bürgerurkunde, obwohl sie weniger Wert ist?“ Schwab regte an, für die Verdienstmedaille 20 Jahre vorzugeben. „Stimmt“, räumte Bürgermeister Manfred Walter ein. „Doch was machen wir in außergewöhnlichen Fällen? Wenn beispielsweise ein Bürger den Nobelpreis erhält und dann 20 Jahre warten muss, bis er auch in Gilching ausgezeichnet wird.“ Christian Winklmeier (SPD) war der Meinung, gänzlich auf geleistete Jahre für eine Auszeichnung verzichten zu können.
„Es ist gar nicht so leicht, so etwas zu entwickeln“, räumte der Rathauschef letztendlich ein. Nun sollen aufgrund der Diskussion die Richtlinien der Verdienstmedaille, unter anderem ein Zeitraum von 20 Jahren geleistetes Engagement sowie eine Verleihung bei herausragenden Ausnahmefällen, angepasst und neu die Satzung für die Bürgerurkunde mit einem Zeitraum von zehn Jahren fertig gestellt werden. Der Beschluss über die Anpassungen ist für die nächste Ratssitzung vorgesehen.