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Kahlschlag an der Landsberger Straße in Gilching

Weil die Asylunterkunft aufgestockt werden soll, müssen 25 Bäume weichen

Gilching – Sichtlich überrascht zeigte sich der Gilchinger Gemeinderat, als Bürgermeister Manfred Walter in der Sitzung am Dienstag unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes bekannt gab, dass am Samstag 20 bis 25 Bäume an der Landsberger Straße gefällt werden. Hintergrund: Auf dem Grundstück neben der Straßenmeisterei, auf dem seit nunmehr acht Jahren Asylbewerber in Containern untergebracht sind, soll laut Walter die Anzahl der Unterkünfte annähernd verdoppelt werden. Derzeit leben dort rund 150 Asylbewerber.


Um den Jahreswechsel herum soll Landrat Stefan Frey alle Landkreisgemeinden angeschrieben haben, die bereits über Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber verfügen, und um Erweiterung dieser gebeten haben. Grünes Licht habe es bislang aus Starnberg, Berg und Gilching gegeben. In Inning soll der Gemeinderat den Wunsch abgelehnt haben. Am Dienstag informierte nun Bürgermeister Manfred Walter im Rahmen der Ratssitzung unter Verschiedenes, dass die Erweiterung der Unterkunft an der Landsberger Straße vollzogen wird. Um Platz für die neuen Container zu haben, werden am kommenden Samstag bis zu 25 Bäume gefällt. Derzeit sind die Krähen gerade dabei, in den Kronen Nester für den Nachwuchs zu bauen. Inwieweit bereits eine Gelege vorhanden ist, ist nicht bekannt.

Walter bedauerte zwar, dass für das Vorhaben nun bis zu 25 Bäume gefällt werden müssen. Auch die Obere Naturschutzbehörde habe derenthalben bereits ihr Veto eingelegt, sagte er. Laut einem Sprecher der Regierung von Oberbayern aber stehe das Wohl der Asylbewerber, menschenwürdig untergebracht zu werden, höher als das der Krähen. Auf Nachfrage räumten einige Gemeinderäte ein, von dem Vorhaben erstmals in der Ratssitzung gehört zu haben. „Unverständlich, was hier abläuft. Jeder Bürger, der nach dem 1. März seine Hecke schneidet, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Die Fällung von fast 25 Bäumen aber geht ohne Diskussion und ohne Genehmigung des Gemeinderats durch“, sagte ein Rat, der nicht genannt werden will. Im Übrigen müssten nun Anwohner entlang der Landsberger Straße mit dem Einzug mehrerer Hundert Krähen rechnen, die nach der Fällung mit Sicherheit neue Bäume für ihre Nester suchen.         


Uli Singer

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