Betrüger in Tutzing mit Schockanruf erfolgreich
Seniorin übergab unbekanntem Täter Geld und Schmuck im Wert von 30000 Euro
Tutzing (21. März 2024) – Die Polizei warnt, bringt diesbezüglich Flugblätter heraus und informiert an Infoständen und bei Versammlungen. Dennoch kommt es fast täglich vor, dass Bürger auf so genannten Schockanrufe hereinfallen. Unter anderem gestern in Tutzing. Dort erbeuteten bislang unbekannte Täter Schmuck und Bargeld im Gesamtwert von 30 000 Euro. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen übernommen und bittet um Hinweise.
Eine Seniorin aus Tutzing erhielt am Mittwoch Nachmittag einen Anruf durch einen Betrüger, der sich als Polizist ausgab. Dieser erklärte der Frau, ihr Ehemann hätte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und könne nur durch Zahlung einer Kaution vor einer sofortigen Haftstrafe bewahrt werden. Obwohl die Seniorin Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte hegte, ließ sie sich letztlich doch davon überzeugen und übergab einem männlichen Abholer zwischen 16 und 16.30 Uhr in der Kellerwiese Goldschmuck und Bargeld im Wert von 30 000 Euro.
Der Abholer wird wie folgt beschrieben:
Männlich, etwa 20 – 25 Jahre, 1,60 cm groß, auffällig dünn, dunkle Haare, „Kulleraugen“, bekleidet mit dunkler Hose, hellen Schuhen (evtl. Turnschuhe) und schwarzer Jacke mit silbernen Streifen an den Ärmeln und an der Brust
Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck bittet Personen, die Hinweise zur Tat oder dem Täter geben können, sich unter Tel. 08141/612-0 zu melden. Insbesondere wird auch der Taxifahrer, der zur Tatzeit mit seinem Pkw (Münchner Kennzeichen) in der Kellerwiese stand als Zeuge gesucht, da er eventuell wichtige Beobachtungen gemacht haben könnte.
Außerdem gibt die Kriminalpolizei erneut Verhaltenstipps und bittet alle Bürger, sich danach zu richten:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste!
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
- Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!
Weitere Informationen zum Thema Schockanruf beziehungsweise Betrug über Messengerdienste finden Sie im Internet auf den Seiten der Präventionskampagnen „Leg auf!“ und „Lösch das!“.
Autor: Polizeipräsidium Oberbayern Nord
Präsidialbüro/ Pressestelle