Selbst ernannter Handwerker erbeutet wertvolle Manschettenknöpfe
Tipp der Polizei - Wasser kann auch von der Straße her abgesperrt werden
Gauting – „Mit einer neuen perfiden Masche traten am gestrigen Mittwoch mutmaßliche Trickdiebe in der Hubertusstraße in Gauting auf“, erklärte Andreas Ruch, Chef der PI Gauting. So habe am Mittwoch gegen 12.15 Uhr ein etwa 20ähriger Mann mit roter schmutziger Arbeitshose an der Haustüre einer 82-jährigen Hausbesitzerin geläutet. Der vermeintliche Handwerker gab an, Mitarbeiter einer derzeit in Gauting tätigen Baufirma zu sein. Sie verlege im Auftrag der Telekom Glasfaserleitungen in ganz Gauting. Doch dabei blieb es nicht. Weiter erzählte der Betrüger, bei Bauarbeiten habe ein Bagger eine Wasserleitung beschädigt und daher könnte ein Überdruck in den jeweiligen Wasserleitungen in ihrem Haus entstehen. Um der Hausbesitzerin größeren Schaden zu ersparen, müsse er ins Haus, um an den Wasserleitungen im Keller, Heizungsraum, Küche und Toilette Wasser abzulassen. Etwas misstrauisch geworden rief die 82Jährige ihren Ehemann an, der ihr vermutlich den Rat gab, den vermeintlichen Handwerker einzulassen. Dieser forderte zudem einen Eimer und tat dann so, als müsse er mehrmals zwischen Erdgeschoss und Keller hin- und herlaufen, um seinen Auftrag zu erledigen. Die Hausbesitzerin wiederum wollte ihn nicht alleine lassen und machte die Rundgänge zunächst mit. Verlor ihn aber einmal kurz aus den Augen.
Ruch: „Nachdem der junge Mann das Haus wieder verlassen hatte, stellte die äußerst wachsame Gautingerin fest, dass aus einem Nachtkästchen im Schlafzimmer drei goldene Manschettenknöpfe im Wert von mindestens 500 Euro aus einer Schatulle gestohlen worden waren.“ Eine Nachfrage bei der entsprechenden Baufirma durch die Polizei habe sich dann herausgestellt, dass keine Wasserleitung in der Hubertusstraße angebohrt worden war und dass daher auch kein Mitarbeiter der Firma bei der 82Jährigen geläutet habe. „Atypisch an dieser Tat war aus polizeilicher Sicht, dass, wie sonst in derartigen Fällen üblich, keine Schränke im Keller oder im Erdgeschoss durchwühlt worden waren.“
Präventionstipp seitens der Polizei: Die hier angewendete Betrugsmasche kann mit dem Argument seitens der Hausbewohner begegnet werden, dass das Wasser der Hauptleitung stets von der Straße abgesperrt werden kann und dazu niemand ins Haus gelassen werden müsse.