Auf geht’s zum Wochenmarkt nach Hechendorf
Katharina Braun: "Wenn wir a Festerl machen, wird's immer lustig"
Landkreis – Zu einer Reise durch die Wochenmärkte im Landkreis Starnberg und drumherum starten wir heute im Seefelder Ortsteil Hechendorf. Mit seinen zwei Jahren, den Geburtstag feierten die Initiatoren am Freitag, ist er noch relativ jung. Nichtsdestoweniger ist der Treffpunkt zu einer wichtigen Institution geworden, der mittlerweile auch gesellschaftlichen Charakter hat.
Die ersten Wochenmärkte in Bayern entstanden bereits im Mittelalter. Schon damals waren sie ein wichtiger Bestandteil des dörflichen wie auch städtischen Lebens und dienten als zentraler Ort für den Handel mit Lebensmitteln, Handwerksprodukten und anderen Waren des täglichen Bedarfs. Die Tradition der Wochenmärkte hat bis heute überlebt und ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische wie auch Besuchern überregional. Schauen wir doch mal nach Hechendorf, zu einem der jüngsten Wochenmärkte im Landkreis Starnberg.
Ins Schwärmen kommt Katharina Braun, die zusammen mit Johanna Senft sowie Sepp Schneider, alles Mitglieder der Gruppierung BVS (Bürgerverein Seefeld) den Hechendorfer Wochenmarkt ins Leben gerufen hat, von diesem kulinarischen Treffpunkt erzählt. „Bei uns herrscht nicht nur zwischen den Organisatoren, sondern auch zwischen den jeweilen Fieranten gute Stimmung. Das liegt auch mit daran, dass wir uns mit der Vorbereitung des ersten Wochenmarkte sehr viel Zeit genommen haben und die Anbieter vorwiegend über Mundpropaganda dazu gekommen sind. Deshalb sind wir insgesamt einfach eine nette Gruppe, zu der auch noch Walter Pohl und Horst Kalski als Fotograf und Aufbauhelfer gehören.“
Gestartet war man vor zwei Jahren, zu einer Zeit, als Corona-Auflagen das Einkaufen generell erschwerte. „Für uns aber war es ein guter Start, weil sich die Menschen bei ihrem Einkauf im Freien in Ruhe mit den wichtigsten Lebensmitteln eindecken konnten, ohne dass sie eine Maske aufsetzen mussten.“
Als konstante Anbieter mit dabei sind die „Dorfbäckerei Köbler“, Obst & Gemüse Ehrle, Metzgerei Rainer, Forellenzucht Päckert sowie „Caros Käsespezialitäten“. Dazu kommen je nach Jahreszeit und Angebot noch weitere Fieranten mit ihren Spezialitäten. Liebenswert macht den Markt aber auch, dass die Veranstalter immer wieder für Überraschungen gut sind. Mal ist es eine kulinarische Besonderheit, eine heimische Musikgruppe oder aber auch ein Rätsel-Wettbewerb für Kinder. „Wir lassen uns immer mal was einfallen“, betont Katharina Braun. Für Freitag, 21. Juli spielen beispielsweise „Amor Adino“, eine peruanische Folkloregruppe auf. Außerdem serviert die Dorfbäckerei Köbler erstmals einen so genannten „Frozzen-Joghurt“, eine Kreation aus eigenem Hause. Nicht zu vergessen der Fischwagen, der am 21sten wieder mal Steckerlfisch im Angebot hat.
Ein beliebter Fixpunkt aber sei die „Kaffeeecke“, sagt Braun. „Wenn Menschen auf einen Wochenmarkt gehen, hoffen sie auch, jemanden zu treffen, um einen kleinen Ratsch zu halten. Der ist bei uns in der Kaffeeecke möglich. Da geht’s relativ unkompliziert, meist aber auch sehr lustig zu.“
Und persönlich zu Katharina Braun gäbe es noch zu sagen: Die 65Jährige Musiklehrerin organisiert nicht nur den Wochenmarkt mit, sondern hilft auch noch auf einem Bauernhof in Schlagenhofen aus und kümmert sich zudem noch im Helferkreis um ukrainische Flüchtlinge. „So bleibt man jung und geistig fit“, ist sie überzeugt.
Zu finden ist der Wochenmarkt, der jeweils am Freitag zwischen 14 und 18 Uhr stattfindet, im Ortsteil Hechendorf (Seefeld) hinter dem Bürgerstadl an der alten Hauptstraße. Nähere Infos gibt es im Internet unter Startseite (hechendorfer-wochenmarkt.de.