Nervenkitzel am Starnberger See
In einem Falkennest auf der Andechser Klosterkirche werden menschliche Überreste gefunden...
Andechs – Ich geb’s zu. Den letzten Roman, den ich gelesen habe, liegt Jahrzehnte zurück. Liegt mitunter daran, dass man als Heimatschreiberin täglich mit Lektüren zu tun hat und letztendlich die Muse fehlt, die karge Freizeit mit Lesen von erfundenen Geschichten zu verbringen. Und dann kam er: Guido Buettgens „Champagnergrab“ – ein Oberbayern-Krimi, der sich zwischen Andechs und Starnberger See abspielt.
Als das Päckchen mit der Neuerscheinung aus dem Emons-Verlag eintrifft, mache ich mich aus irgendeinem Grund sofort darüber. Es war das Stichwort „Kloster Andechs“, wo früher unheimlich schöne Treffen und Feste mit den dortigen Klosterbewohnern stattfanden und das immer noch eine dämonische Faszination ausübt. Auch wenn keiner der vertrauten Mönche mehr dort oben zu finden ist. Je nun, das „Champagnergrab“ in Händen ziehe ich mich in eine ruhige Ecke zurück. 400 Seiten? Wow! Nie und nimmer werde ich es schaffen, dranzubleiben, bis der vermeintliche Mörder entlarvt ist.
„Als in einem Falkennest auf dem Dach des Andechser Klosters die inneren Organe eines Mannes gefunden werden, ahnt Kriminalrat Madsen, dass ihn dieser Fall mit den dunkelsten Tiefen menschlicher Psyche konfrontieren wird.“ Ja, das ist harter Tobak und nichts für schwache Nerven. Aber, wer will das schon? Der Fall entwickelt sich allerdings ganz anders als erwartet. Mehr wird jetzt nicht verraten. Auch nicht, auf welcher Seite ich mittlerweile gelandet bin. Einen Nachteil hat das Buch. Es erscheint erst am 23. März. „Champagnergrab“ ist nach „Champagnerblut“ und „Champagnertod“ Guido Buettgens dritter Fall am Starnberger See. Die Premierenlesung dazu findet am 10. Juni im Rahmen des Münchner Krimifestivals im Pathologischen Institut statt. Der Preis: 15.50 Euro.