Wenig Hoffnung auf Vergrämung
Weil jedoch viele Beschwerden, soll wieder viel Geld in die Maßnahme gesteckt werden
Gilching – Mit Spannung erwartet wurde der Sachstandsbericht zu den stattgefundenen Vergrämungsmaßnahmen von heimischen Krähen in der Gemeinde Gilching. Federführend zuständig ist Christine Hammel vom Amt für Umwelt, Verkehr und Energie. Wie berichtet, wurden unter anderem am Friedhof St. Vitus sämtliche Nester entfernt. Zusätzlich sorgten BirdGards für störende Geräusche, die jedoch nur von den Vögeln so wahrgenommen werden. „Sämtliche Maßnahmen mussten vor dem 31. März stattfinden, da ab diesem Zeitpunkt die Eiablage beginnt und die Vögel während der Brutzeit geschützt sind“, erklärte Hammel in der jüngsten Umwelt-Ausschusssitzung.
Wirklich nützlich war die Maßnahme jedoch nur am Friedhof. „Dort war sie sehr erfolgreich. Derzeit ist dort nur noch ein Nest vorhanden“, betonte Hammel. Allerdings seien die Vögel lediglich umgezogen und laut Anwohner vom Leitenweg, die bereits Beschwerden vorgebracht haben, in ihre Richtung. „Dort befinden sich jetzt neu 30 Nester“, räumte Hammel ein. Ein weiteres Problem gebe es auch an der Landsberger Straße 30, wo sich ebenfalls 30 Paare angesiedelt haben. Insgesamt befänden sich innerorts 150 Nester sowie 151 in der sogenannten Tabu-Zone entlang der Friedrichshafener Straße, informierte Hammel. Tabu-Zone deshalb, weil dort keine Vergrämungsmaßnahmen stattfinden, da die Krähen dort auch nicht stören. Hammel regte an, die nächsten Vergrämungsmaßnahmen sowohl am Leitenweg wie auch an der Landsberger Straße durchzuführen. Kosten insgesamt 3000 Euro für das so genannte Montoring, das extern vergeben wird, sowie 8000 Euro für die jeweiligen Maßnahmen. Bürgermeister Manfred Walter erklärte angesichts kritischer Nachfragen: „Ja, wieso der Aufwand, dass sich sogar umliegende Gemeinden zusammentun und gemeinsam versuchen, den Vögeln Herr zu werden? Wir können aber nichts unversucht lassen, da es massive Beschwerden wegen Lärm und Kotbeschmutzung gibt.“ Für Pia Vilsmayer (FW) unverständlich jedoch seien Vergrämungsmaßnahmen am Friedhof. „Hier ist doch viel Natur und wen stören sie da wirklich?“ Walter erklärte wiederum, dass es außerhalb des Friedhofes auch einige Anwohner gebe, die sich beschwerten. Mehr aber noch seien es Angehörige, die sich insbesondere bei Beerdigungen von lärmenden Krähen gestört fühlen. Einstimmig wurde beschlossen, die nächsten Vergrämungsmaßnahmen zu starten und erneut 11000 Euro zu investieren.
KEIN PLATZ FÜR KRÄHEN
Und damit klar ist, von wem wir reden… das hier war meine Nachbarin, also, ein für einige Menschen störende Saatkrähe, die mit ihrer Kolonie in dem kleinen Wald zwischen Boneberger und Wohnbebauung lebte – so lange, bis er für zwei unpersönliche Wohnblocks abgeholzt und die etwa 30 Vogelpaare verjagt wurden.