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Ein wahres Leuchtturmprojekt – die Renaturierung des Gilchinger Wildmooses

Die Vernässung dient gleichermaßen dem Natur- wie auch dem Klimaschutz

Seit rund drei Jahrzehnten steht die Renaturierung des Gilchinger Wildmooses auf der Agenda des Landkreises Starnberg sowie der Gemeinde Gilching. Doch erst 2013 sah es so aus, als hätte die Wiedervernässung der einstigen Moorlandschaft – in der bis in die 50iger Jahre hinein Torf zum Heizen gestochen wurde – Erfolg. Die Befürworter des Projekts, der Bund Naturschutz sowie der Landesbund für Vogelschutz, hatten zu einer Ausstellung unter dem Motto „Faszination Moor – Naturwunder, Lebensraum, Klimaschutz“ in den großen Sitzungssaal im Landratsamt Starnberg eingeladen. Rund 70 Interessierte kamen, darunter auch viele Grundstückseigern, um im Anschluss über das weitere Vorgehen in Punkto Vernässung der 45 Hektar großen Fläche zu beratschlagen. Gleichwohl die Zustimmung groß war, konkret waren nach wie vor sechs von 130 Grundstückseigner nicht bereit, ihre Zustimmung zu geben. Es dauerte noch zehn Jahre, bis Nägel mit Köpfen gemacht werden konnten. Anfang 2022 war es endlich soweit. Mit der Vernässung des Wildmooses wurde gestartet. Nun steht die Maßnahme vor ihrem Abschluss.


Mitarbeiter des Vernässungs-Projekts beim Dammbau

Ein Bild vor Ort machten sich am Wochenende Landrat Stefan Frey, sein Vize Matthias Vilsmayer, Gilchings Bürgermeister Manfred Walter, Petra Gansneder, Projektleiterin der Unteren Naturschutzbehörde und Cornelia Siuda, Moorexpertin und zuständig für das Klimaprogramm Moore Bayern bei der Regierung von Oberbayern sowie Georg Zankl. vormaliger Starnberger Kreisbauer und weitere Interessierte. Bis Ende Februar sollen in den bestehenden Seitengräben des Wildmooses über 80 Torfdämme eingebaut werden, wozu insgesamt rund 110 Dämme aus Nadelholz verbaut wurden, betonte Frey. „Ein tolles Projekt, für das man einen Langen Atem und viel Überzeugungskraft, und dies bis zum Schluss brauchte.“ Letztendlich aber soll die Maßnahme dem Natur-, Klima- und Hochwasserschutz dienen.


Zwei Starnberger Landräte – Matthias Vilsmayer (links), Stefan Frey (rechts) beim Fachsimpeln. Während Stefan Frey konkret erst sei 2020 (Wahl zum Starnberger Landrat) mit dem Thema befasst ist, kann sich Vize-Landrat Matthias Vilsmayer aus Gilching noch gut an seine Kindheit erinnern. „Als Kinder haben wir mit dem LBV und dem BN an diversen Entbuschungs- und Rechen-Aktionen sowie Mäharbeiten im Wildmoos und Görbelmoos teilgenommen, um es zu erhalten.

Mein Vater, Otto Vilsmayer, aber hat schon vor über zwanzig Jahren als Gemeinderat in Gilching und als Kreisrat vehement für die Wiedervernässung gekämpft. Schön, dass jetzt nach über 30 Jahren der „große Wurf“ gelungen ist. Das wird auch meinen Vater freuen.“


„Mit dem Einbau von Dämmen soll der Wasserabfluss aus dem Moor nun verhindert werden. Lokal muss zusätzlich standortfremder, entwässernd wirkende Baumbestand reduziert werden. Damit werden die Bedingungen im Lebensraum für die moortypischen Arten auf lange Sicht stabilisiert“, erklärte Petra Gansneder von der Unteren Naturschutzbehörde die Maßnahmen. Die Renaturierung des Wildmooses sei nicht nur für den Natur- und Artenschutz von besonderer Bedeutung, sie diene vor allem auch dem Klima- und Hochwasserschutz. „Bei einer fortschreitenden Entwässerung des Moores wird der im nassen Torf gebundene Kohlenstoff durch die Austrocknung an der Luft als CO2 freigesetzt. Diese Freisetzung von CO2 wird durch die Renaturierung gestoppt und darüber hinaus werden durch die Neubildung von Torf rund 0,5 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr aus der Atmosphäre dauerhaft gebunden. Zudem können von einem intakten Hochmoor auch erhebliche Wassermengen zurückgehalten werden, vor allem aber Niederschlagsspitzen deutlich abgemildert werden.“ Die Expertin hofft nun, dass das Wildmoos als Vorreiter für viele Nachahmer gilt, und noch weitere trocken gelegte Gebiete wieder vernässt werden.

Finanziert wird das Projekt zu 90 Prozent durch das Landschaftspflege- und Naturparkprogramm, Bereich Moorschutz der Bayerischen Staatsregierung. Der Landkreis beteiligt sich mit 10 Prozent.

Uli Singer

ANGEMERKT: Die KI befragt, inwieweit sie eine Empfehlung aussprechen würde, die Künstliche Intelligenz bereits im Schulbereich einzusetzen, gab folgende durchaus interessante Antwort: "Als KI-Modell kann ich nicht direkt Empfehlungen aussprechen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Technologie ein wirksames Werkzeug sein kann, um das Lernen zu erleichtern und zu unterstützen. ChatGPT könnte eine potenziell nützliche Ressource für Schülerinnen und Schüler sein, da es in der Lage ist, Fragen zu beantworten, Informationen zu liefern und sogar eine Art "Konversationspartner" zu sein, der ihnen hilft, ihr Verständnis von bestimmten Themen zu vertiefen. Allerdings sollte ChatGPT nicht als Ersatz für menschliche Lehrer oder für das eigenständige Denken und Lernen der Schülerinnen und Schüler angesehen werden. Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler weiterhin aktiv am Lernprozess teilnehmen, Fragen stellen und ihre eigenen Gedanken und Ideen entwickeln, um ein tiefes und nachhaltiges Verständnis für die Themen zu entwickeln, die sie studieren. Es ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass ChatGPT wie jedes andere KI-Modell seine Grenzen hat und nicht in der Lage ist, alles zu beantworten oder in jeder Situation hilfreich zu sein. Es ist daher wichtig, die Verwendung von ChatGPT als Teil eines breiteren Ansatzes für das Lernen und die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern zu betrachten."

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