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Verwahrloste Katzen – gebeutelt vom Leben auf der Straße

Gastlicher Alterswohnsitz für den schwarz-weißen blinden Bernie gesucht

Von Anja Corbero

Starnberg – Sie leben im Verborgenen, auf verwilderten Grundstücken, verlassenen Fabrikgeländen oder Friedhöfen, sind scheu und meiden Menschen. Sie hungern, weil sie kaum in der Lage sind, genug für sich zu jagen, sie geben Krankheiten weiter und haben auf ihren Streifzügen oft Unfälle. Verletzt verstecken sie sich, ihre Wunden eitern und sind irgendwann voller Fliegenmaden.


Bundesweit gibt es mindestens zwei Millionen Straßenkatzen, fast alle sind krank und unterernährt, allein in Bayern geht der Landestierschutzverband von mehr als 300.000 Katzen ohne menschliche Betreuung aus. Hierbei handelt es sich um ursprünglich entlaufene, ausgesetzte oder zurückgelassene Hauskatzen, deren Nachkommen verwildert in freier Wildbahn leben. Das einzige nachhaltige und tierschutzgerechte Mittel zur Eindämmung des Katzenelends ist die Kastration. Im Übrigen: Da auch unkastrierte Hauskatzen mit Freigang zur Vermehrung der Streunerkatzen beitragen, gehört es zu einer verantwortungsbewussten Katzenhaltung, die eigenen Katzen zum Schutz der Streunerkatzen kastrieren zu lassen. In über 1000 Städten und Gemeinden in Deutschland gibt es bereits eine Kastrationspflicht.

Eine dieser verwilderten und verletzten Streunerkatzen ist unser Bernie (vor und nach der Behandlung!)

Es war ein aufmerksamer Bürger, dem der verwilderte Kater in schlechtem Allgemeinzustand auffiel. Torkelnd und orientierungslos lief der Kater über eine Wiese bei Allmannshausen (Berg), weshalb der Spaziergänger sofort das Tierheim Starnberg informierte. Nachdem der Kater eingefangen war, wurde festgestellt, dass Bernie – so nannten wir ihn – komplett blind war. Ein Auge war bereits ausgelaufen, die Augenhöhle vereitert. Das zweite Auge wies die Vorstufe eines Glaukoms (grüner Star) auf.

Der Kater war weder kastriert noch gechipt, registriert und verbrachte augenscheinlich sein ganzes bisheriges Leben als Streunerkatze auf der Straße. Man sah es ihm an, dass er unter starken Schmerzen litt, weshalb er von uns sofort tierärztlich untersucht und versorgt wurde. Leider war das Glaukom bereits stark fortgeschritten, so dass Bernie sein Sehvermögen verloren hatte und nur die Möglichkeit blieb, das Auge komplett zu entfernen. Die nässelnde Stelle, an der Bernie bereits sein Auge verloren hatte, wurde ärztliche versorgt und vernäht.

Wir können uns nur ansatzweise vorstellen, wie der arme Kerl in den vergangenen Jahren gelitten hat, ein Schicksal, dass er leider mit vielen anderen tausenden an Straßenkatzen teilt. Bernie aber fasst mittlerweile ein wenig mehr Vertrauen zu uns Menschen. Zwar blind, aber nun ohne Schmerzen, beginnt er auch langsam wieder zu fressen. Wir wünschen uns für den etwa 12 Jahre alten Kater nun ein schönes Zuhause mit gesichertem Freigang, bei Menschen die Bernie seine schreckliche Vergangenheit vergessen lassen. Lust bekommen, unseren Bernie näher kennen zu lernen? Wir würden uns sehr darüber freuen und laden Sie gerne zu uns in Tierheim nach Starnberg ein. Rufen sie uns einfach unter der Telefonnummer 08151-8782 an.

Freuen würden wir uns außerdem über eine finanzielle Unterstützung – unter anderem für die Kastration vieler freilebender Katzen im Landkreis Starnberg. Wir sind auf Ihre Spende angewiesen, den mittlerweile kommen wir durch die Versorgung immer mehr werdender Tiere an unsere finanziellen Grenzen. Näheres dazu auch im Internet unter www.tierheim-starnberg.de.

Anja Corbero, 2.Vorsitzende Tierschutzverein Starnberg und Umgebung e.V.


Uli Singer

Liebe Leser und auch -innen, seit gut einem Jahr präsentieren wir Ihnen auf stanet.de nun schon aktuelle aber auch historische, kuriose und lustige Geschichten aus dem Alltag. Kostenlos und ohne jeglichen Hintergedanken. Warum? Weil es Spaß macht und weil es wichtig ist, dass viele Portraits und Erlebnisse, die in den herkömmlichen Tageszeitungen oft keinen Platz finden, nicht vergessen werden sollten. Mittlerweile finden unsere Geschichten bis zu 4000 Leser. Es gibt auch viel positives Feedback. Was uns narrisch freut. Schön wäre es dennoch, wenn es hin und wider auch eine kleine Spende für die echt aufwändige Arbeit unseres Redaktions-Teams geben würde. Und wenn's pro Leser auch nur mal so ummara … wären... ist übrigens ganz einfach... Entweder auf den Spenden-Button drücken, der sich je Artikel mal ob oder mal unten befindet. Es geht aber auch noch einfacher über Paypal - als Adresse lediglich singer@singer-online.de eingeben. In diesem Sinne - Danke, fürs Zuhören und fürs Lesen Uli Singer

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