Revolutionäre Solartechnologie für Gilchinger Kieswerk
Baubeginn am Ufer des Jais-Weihers ist für den 1. August vorgesehen
Gilching – Das Technologie-Unternehmen „SINN Power“ und das Kies- und Quetschwerk Jais aus Gilching bauen die weltweit erste schwimmende Photovoltaik-Anlage mit vertikalen Photovoltaik-Modulen. Große Unterstützung wurde laut SINN-Pressemitteilung bereits durch die gwt Starnberg GmbH, dem Landratsamt Starnberg sowie der Gemeinde Gilching signalisiert, „die gemeinsam mit geholfen haben, den Weg für das bislang einzigartige Projekt zu ebnen“. Diese wegweisende Technologie ermögliche nun eine effizientere Nutzung von Wasserflächen für die Stromerzeugung, da die maximal erlaubten 15 % Flächenversiegelung der Gewässer nahezu keine Rolle mehr spielt. In der ersten Ausbaustufe wird auf dem Jais-Weiher in Gilching eine PV-Anlage für 1,8 MWp (Megawatt Peak) – erwartete Jahresstromproduktion von deutlich mehr als 1.800 Megawattstunden – installiert. Diese Menge an erneuerbarem Strom entspricht dem Verbrauch von durchschnittlich 725 deutschen Haushalten.
Die vertikale Aufstellung der Module revolutioniere laut „SINN Power“ schlichtweg die Nutzung von künstlichen Binnengewässern für die Solarenergiegewinnung und definiert die gesetzlich definierte 15 %-Regelung neu. Dadurch können mehr Module als bisher auf den Seen platziert werden, wodurch nun auch kleinere Gewässer für die Installation von Solaranlagen geeignet sind. Die vertikale Ausrichtung mindere dabei nicht nur die Flächenversiegelung auf dem Wasser, sondern ermögliche auch eine effiziente Stromerzeugung über den gesamten Tagesverlauf.
„Wir sind wahnsinnig stolz darauf diese bahnbrechende und wegweisende Technologie gemeinsam mit unseren Partnern umsetzen zu können und sind dankbar für die überwältigende Unterstützung aller Beteiligten. Es macht uns stolz, endlich mal wieder eine neue Technologie aus Deutschland präsentieren zu können“, so Philipp Sinn, Gründer und Geschäftsführer der SINN Power GmbH
Gottfried Jais begrüßt die Entwicklung
„Als Unternehmer sind wir offen für den energietechnischen Fortschritt, orientieren uns dabei jedoch stets am Machbaren und sehen so manches Tun der Politik mit großer Skepsis. Dieses Projekt ist innovativ, technisch relativ einfach umsetzbar, bedeutet keinen Flächenverbrauch und passt perfekt zu unserem Produktionsbetrieb, der insbesondere in den sonnenreicheren Monaten März-Dezember tagsüber arbeitet und damit einen Großteil des erzeugten Stroms verwenden kann. Das Thema Energiespeicherung und -Umwandlung behalten wir interessiert im Auge und sind gespannt, ob es auch hier demnächst umsetzbare, wirtschaftliche Lösungen geben wird“, so Gottfried Jais, Geschäftsführer der Kies- und Quetschwerk Jais GmbH & Co. KG. Mit dem Bau der Anlage werde voraussichtlich am 1. August am Ufer mit Verankerungs- und Vorbereitungsarbeiten begonnen. Ab dem 1. September soll der Bau der Anlage auf dem Wasser starten.