Aktuelles/Freizeit/Magazine zum BlätternLandkreis StarnbergSenioren

Gib Erbschleichern und Trickbetrügern keine Chance

Sterbenden Onkel im Krankenhaus bedroht, um an das Erbe zu kommen

Landkreis – Schreibe gerade an einem Ratgeber für Senioren, der über kriminelle Erbschleicherei wie auch im Zeitalter zunehmender Internet-Kriminalität aufklären soll. Explizit geht es unter anderem um Menschen und zu was sie fähig sind, geht ihnen ein sicher geglaubtes Erbe verloren. Protagonisten sind die alt bekannten Erbschleicher aber auch die modernen Verbrecher, die allesamt alte Menschen durch Schockanrufe um Haus und Hof bringen. Als Vorlage dienen mir bekannte Fälle. Sollte jemandem noch ein ganz besonderer Fall am Herzen liegen, bitte Kontakt unter singer@singer-online.de aufnehmen.


Wenn es um das Erbe geht, offenbart sich sehr oft die dunkle Seite menschlicher Natur. Ein besonders erschreckendes Beispiel zeigt ein Fall eines sogenannten „angesehenen Bürgers“ aus Gilching. Um seine geschiedene Frau sowie seine Kinder zu schützen, nenne ich ihn in meinem Ratgeber Ottokar Grabowsky. Als sich Ottokars Onkel im gesetzten Alter in eine jüngere Frau verliebte und diese auch noch heiratete, hatte das Paar die Hölle auf Erden. Warum? Weil der Onkel ein kleines Häuschen hatte, auf das Ottokar Grabowsky längst ein Auge geworfen hatte und nun sein erhofftes Erbe entschwinden sah. Selbst als der Onkel in einer Herrschinger Klinik lag und die Ärzte ein baldiges Ableben prophezeiten, setzte Ottokar Grabowsky samt seiner Mama den Sterbenden im Krankenhaus derart unter Druck, um zu erreichen, das Testament zu Ottokars Gunsten zu ändern. Mitarbeiter der Krankenhausverwaltung bekamen die täglichen lautstarken Drohungen mit, so dass sie die Ehefrau des Patienten dringend baten, ihren Mann, um ihn den Erbschleichern zu entziehen, anonym in ein anderes Krankenhaus zu verlegen. Weshalb zu guter Letzt das Erbe für die Frau gerettet werden konnte, die ihren Mann in den letzten Jahren noch viel Freude bereitet hatte. Dieser Fall zeigt unter anderem auf, zu welch skrupellosen Mitteln Menschen greifen, um sich Vermögensvorteile zu sichern.​

Doch Fälle von Erbschleicherei sind keine Seltenheit. Erbschleicher nutzen oft die Hilfsbedürftigkeit älterer oder kranker Menschen aus, um sich durch Manipulation oder Täuschung einen Platz im Testament zu sichern. Sie bauen gezielt ein Vertrauensverhältnis auf, isolieren die Betroffenen von ihren Familien und beeinflussen sie, um letztlich als Erben eingesetzt zu werden. ​Besonders besorgniserregend ist, dass solche Machenschaften in Deutschland nicht als eigenständiger Straftatbestand gelten. Zwar können einzelne Handlungen wie Betrug oder Urkundenfälschung strafrechtlich verfolgt werden, doch die Erbschleicherei an sich bleibt meist ungesühnt – auch deshalb, weil oft auch skrupellose Rechtsanwälte sich nicht scheuen, an so Machenschaften teilzunehmen.

Viele dieser Fälle, auch im engen Verwandten- und Bekanntenkreis, verdeutlichen, wie wichtig es ist, ältere und hilfsbedürftige Menschen vor solchen Übergriffen zu schützen und rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen, um Manipulationen beim Erbe zu verhindern.

Schon deshalb werde ich explizit zum Thema auch immer wieder Hinweise bringen, auf was man achten muss und an wen man sich im Ernstfall wenden kann.


Dazu ein wichtiger Veranstaltungshinweis:
Titel: „Enkeltrick, mit uns nicht – Gib den Trickbetrügern keine Chance“.
Termin: Montag, 7. April, 14.30 Uhr
Ort: Vereinsheim Oberpfaffenhofen, Hochstadter Straße 19
Referent: Hauptkommissar Matthias Hamann von der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck gibt einen umfassenden Überblick über die neuesten Betrugsmaschen. Er zeigt auf, wie man diese Tricks rechtzeitig erkennt und sich wirksam davor schützt.
Veranstalter: Seniorenbeirat Weßling, federführend Claus Angerbauer, Referent für Soziales und Senioren im Gemeinderat Weßling.
Der Eintritt ist frei – kommen kann man auch ohne Anmeldung.

Uli Singer
Journalistin, Buchautorin, Chef des Vereins Kinderinsel sowie
zertifizierte Demenzhelferin und
Alltagsbegleiterin


Uli Singer

Liebe Leser und auch -innen, seit mittlerweile fast zwei Jahren präsentieren wir Ihnen auf stanet.de nun schon aktuelle aber auch historische, kuriose und lustige Geschichten aus dem Alltag. Kostenlos und ohne jeglichen Hintergedanken. Warum? Weil es Spaß macht und weil es wichtig ist, dass viele Portraits und Erlebnisse, die in den herkömmlichen Tageszeitungen oft keinen Platz finden, nicht vergessen werden sollten. Mittlerweile finden unsere Geschichten bis zu 5000 Leser. Es gibt auch viel positives Feedback. Was uns narrisch freut. Schön wäre es dennoch, wenn es hin und wider auch eine kleine Spende für die echt aufwändige Arbeit unseres Redaktions-Teams geben würde. Und wenn's pro Leser auch nur mal so ummara … wären... ist übrigens ganz einfach... Entweder auf den Spenden-Button drücken, der sich je Artikel mal oben oder mal unten befindet. Es geht aber noch einfacher über Paypal - als Adresse lediglich singer@singer-online.de eingeben. In diesem Sinne - Danke, fürs Zuhören und fürs Lesen Uli Singer

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner