Durch Schockanruf in Berg bei einer Rentnerin 70000 Euro abgezockt
Trotz Aufklärung durch die Polizei - Schockanrufe zeigen nach wie vor Wirkung
Berg – Laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord haben am Mittwoch bisher unbekannte Täter eine Rentnerin in Berg um 70000 Euro gebracht. Die Schocknachricht lautete, dass die Tochter angeblich einen tödlichen Unfall verursacht habe, weshalb zur Abwendung einer Verhaftung das Geld als Kaution hinterlegt werden müsse. Die Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen übernommen und warnt erneut davor, leichtgläubig den Betrügern auf den Leim zu gehen.
Die Geschädigte wurde von einer angeblichen „Verteidigerin“ ihrer Tochter angerufen und gezielt nach Geld, Schmuck und Gold gefragt. Gegen 16.30 Uhr übergab die Seniorin im Berger Ortsteils Mörlbach Gold und Schmuck im Wert von rund 70 000 Euro an einen so genannten Abholer, der wie folgt von der Geschädigten, die einige Stunden später die Polizei verständigte, beschrieben wird: Männlich, 55 Jahre alt, ca. 1,85 Meter groß, grau melierte Haare sowie einen Drei-Tage-Bart. Bekleidet war der Täter mit einer dunkelgrauen Jacke. Außerdem hatte er eine Umhängetasche dabei.
Zeugen, die zur Tatzeit verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Angaben zum Täter machen können, werden nun gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter Telefon 08141/612-0 zu melden.
Im Zusammenhang mit dem Thema Betrug am Telefon gibt die Kriminalpolizei einmal mehr folgende Verhaltenstipps:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste!
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen (z. B. bei der Betrugsmasche „Schockanruf“) unter der Ihnen bekannten Nummer an!
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!