Die CSU Gilching schickt Roland Schrafstetter ins Rennen ums Bürgermeisteramt
Laut Befürworter ist er tief verwurzelt mit seiner Heimat, bodenständig und glaubwürdig
Roland Schrafstetter heißt der Kandidat für das Amt des Gilchinger Bürgermeisters bei der Kommunalwahl am 8. März nächsten Jahres. In einer CSU-Versammlung wurde der 58Jährige am Donnerstag im „Oberen Wirt“ fast einstimmig nominiert. Vorgeschlagen wurde er von CSU-Gemeinderat Michael Jakob-Widmann: „I machs kurz und schlage den Roland vor. Er ist der beste Mann für diesen Posten, weil er sich auskennt und den Kontakt zu Menschen liebt.“ Er gab auch gleich den Slogan „Nah bei den Menschen, stark für Gilching“ aus.
Die offizielle Vorstellung des 58Jährigen Wunschkandidaten im „Oberen Wirt“ übernahm Christian Wachs, der mit einem Appell an seinen CSU-Ortsverband begann: „Wenn wir alle zusammen helfen, schaffen wir es, nach 36 Jahren wieder einen CSU-Bürgermeister zu bekommen.“ Zumal Gilching einen Rathauschef brauche, der „nah bei den Menschen ist und sich stark für den Ort engagiert“.
Ihm schloss sich CSU-Gemeinderat und Gewerbereferent Manfred Herz an: „Ich spreche für unsere Fraktion. Roland Schrafstetter als Bürgermeister ist für unseren Ort das Beste. Er kennt sich aus, ist firm was Bausachen angeht, ist Unternehmer und weiß deshalb auch, dass die Finanzen wichtig sind. Er setzt sich außerdem leidenschaftlich für Themen ein, die den Bürgern unter den Nägeln brennen.“
Und was sagt der Kandidat über sich? „Ich liebe Gilching, mit allem, was den Ort ausmacht. Das treibt mich auch an, alles zu tun, um unsere Gemeinde weiterhin liebens- und lebenswert zu erhalten. Was leider verloren ging, sind offene Dialoge und eine Politik, die nachvollziehbar ist. Die Bürger müssen wieder mitgenommen und auch die Entscheidungen, die im Gemeinderat gefällt werden, nachvollziehen können.“

Mit den Bürgern ist Schrafstetter stets im Gespräch. Egal, ob ein Jubiläum ansteht oder ob er regelmäßig zum Stammtisch einlädt. Auf dem Foto ist Schrafstetter bei Familie Renate und Georg Zankl zu Gast. Er gratulierte Georg Zankl zu 30 Jahren Mitgliedschaft bei der CSU und zum 70sten Geburtstag.
Schrafstetter, der in fast allen Gemeinderats- und Ausschusssitzungen als Zuhörer mit dabei ist, übte insbesondere an den über viele Jahre geplanten und viel diskutierten Themen Kritik, zumal der Eindruck herrsche, dass nicht wirklich etwas vorwärts ginge:
- „So, wie das Mobilitätskonzept zuletzt vorgestellt wurde, ist es schlichtweg nicht umsetzbar. Angeblich war die Fertigstellung für Juli geplant. Doch was auch kommt, wir müssen ab dem 1. Mai noch einmal genauer darüber schauen. Das Konzept, das dem Gemeinderat im Frühjahr vorgestellt wurde, wurde den Bürgern von den Planern von außen her aufgezwungen. Wir brauchen aber ein Konzept, das die Bedürfnissen der Bürger berücksichtigt und dem Ort Gilching angepasst wird.
- Auch in Punkto Glatze gehe seit 18 Jahren nichts vorwärts. „Jetzt soll im Februar ein überarbeitetes Konzept vorgestellt werden. Doch was bisher nach außen drang, die Glatze wird ja nur noch in nicht öffentlichen Workshops behandelt, soll sie weitgehend autofrei werden und vorrangig für den Radverkehr freigegeben werden. Das kann nicht funktionieren, weil die Menschen, die sich auf der Glatze teure Wohnungen kaufen, keinesfalls auf ein Auto verzichten werden. Auch hier muss noch viel Arbeit in ein umsetzbares Konzept gesteckt werden. Deshalb wird es noch viele Jahre dauern, bis auf der Glatze Wohnraum entsteht. Es muss ein anderer, machbarer Weg gefunden werden, notwendigen Wohnraum innerorts zu schaffen.“
- „Ein weiterer wichtiger Punkt, „es muss mehr Augenmerk auf das Gewerbe gelegt werden, denn ohne florierendes Gewerbe können wir uns viele Dinge nicht mehr leisten. Glück für uns war, dass in früheren Jahren mit Unterstützung der CSU Gewerbegebiete entstanden sind, auf denen sich internationales und heimisches Gewerbe ansiedeln und ausbreiten konnte. Deshalb steht Gilching heute finanziell gut da. Jetzt müssen wir uns endlich an Teil zwei beim Gewerbegebiet Gilching Nord heranmachen, da viele Unternehmen expandieren wollen und wir alles tun müssen, damit sie nicht abwandern“.
- Nicht nachvollziehbar sei laut Schrafstetter, dass es zwar zur Verschönerung des Bahnhofsvorplatz Pläne gibt und sogar ein Wettbewerb in der Bürgerschaft mit einem Preisträger stattgefunden hat. Doch auch hier tue sich nichts. Schrafstetter: „Für Besucher von Gilching, die am Bahnhof Argelsried aussteigen, sieht es aus, als betreten sie einen zweitklassigen Ort, der kein Geld hat, das Eingangstor von Gilching attraktiver zu machen.“
Ziel sei, so Schrafstetter, in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, den Gewerbetreibenden und den Bürgern, wobei Alt und Jung aufgerufen sind, mitzumachen, das Beste für den Ort herauszuholen. „Für mich aber gilt, bodenständig und glaubwürdig zu bleiben.“
Das würdigten auch die anwesenden 31 Mitglieder. Mit 28 Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und einer Nein-Stimme, die Wahlleitung hatte die Landtagsabgeordnete Ute Eilig-Hüttig übernommen, wurde Roland Schrafstetter mit viel Applaus ins Rennen geschickt.
Viele Glückwünsche zur Wahl gab es unter anderem von Landrat Stefan Frey, der persönliche Worte sprach: „Als Person bist du stark mit deinem Heimatort verwurzelt, engagierst sich in den Vereinen und Wert schätzt das Ehrenamt. Man merkt, die Menschen sind dir wichtig. Mit dir als Bürgermeister ist der richtige Mann am richtigen Ort. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.“
Laut Starnberger Merkur gib es mit der Tutzingerin Steffi Weller (SPD) sowie der Architektin Melanie Kude (Grüne), sie wohnt seit vier Jahren in Gilching, zwei weitere Anwärterinnen auf den Rathaussessel.
Uli Singer