Silvester – Stress für Hunde weitgehend vermeiden
Manrico Kiel gibt Tipps für einen entspannten Jahreswechsel
Der Jahreswechsel ist für viele Menschen ein Grund zum Feiern – für Hunde jedoch purer Stress. Feuerwerk, Böller und Lichter sorgen bei unseren Vierbeinern für Angst und Unruhe. Hier erklärt Manrico Kiel, erfahrene Hundetrainer, unter anderem der Vierbeiner im Tierheim Starnberg, warum Silvester für Hunde problematisch ist und wie man ihnen helfen kann, ruhig ins neue Jahr zu starten.
Warum ist Silvester für Hunde so belastend?
Hunde nehmen ihre Umwelt viel intensiver wahr als Menschen. Das macht sie besonders empfindlich für die Reize rund um Silvester:
- Hervorragendes Gehör: Hunde hören nicht nur besser, ihr Hörsinn ist auch im Schlaf aktiv.
- Phänomenaler Geruchssinn: Knallpulver und Rauch verstärken die Belastung.
- Lichtempfindlichkeit: Die Lichtblitze des Feuerwerks sind zusätzlich beängstigend.
All diese Reize führen zu einer kompletten Überforderung und können bei Hunden Panik auslösen.
Sicher durch den Jahreswechsel: Tipps für Hundebesitzer
Gassigehen rund um Silvester
- Plane Spaziergänge bereits am frühen Nachmittag, bevor die Knallerei beginnt.
- Beachte, dass Böller oft schon Tage vorher und nachher gezündet werden.
- Vermeide zusätzlichen Stress durch ungewohnte Routen.
Die richtige Ausstattung
- Doppelte Sicherung: Kombiniere ein Sicherheitsgeschirr mit einer Schleppleine.
- GPS-Tracker: Falls der Hund sich doch losreißt, kann er schnell wiedergefunden werden.
Das richtige Mindset
- Ruhe bewahren: Deine eigene Gelassenheit überträgt sich auf Deinen Hund.
- Sicherheit vermitteln: Verhalte Dich souverän und vorbereitet.
Do’s und Don’ts an Silvester
Do’s:
- Den Hund bereits mittags gut auslasten, damit er abends entspannter ist.
- Fenster schließen und Gardinen zuziehen, um Lärm und Lichtreize zu dämpfen.
- Rückzugsorte schaffen, an denen sich der Hund sicher fühlt.
- Kau- und Leckartikel bereithalten, die beruhigend wirken.
- Alle Türen und Fenster absichern, um ein Entlaufen zu verhindern.
- Eine entspannte Stimmung bewahren und Schutz bieten.
Don’ts:
- Den Hund bedrängen oder trösten – das könnte seine Unsicherheit verstärken.
- Um Mitternacht nach draußen gehen.
- Den Hund alleine lassen.
- Zu viel Trubel ins Haus holen.
Sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten
Ablenkung hilft, Angst zu mindern. Beschäftige Deinen Hund z. B. mit:
- Schnüffelteppichen oder Suchspielen mit Leckerlis
- Hütchenspielen oder Balanceübungen
- Parcours-Training im Wohnzimmer
Beruhigungsmittel und Hausmittel – Was hilft wirklich?
Präventive Maßnahmen:
- Berührungsmethoden: Der Tellington TTouch oder ein Thundershirt wirken beruhigend.
- Ohrenschutz: Mutt-Muffs dämpfen Geräusche.
- Entspannungshilfen: Relaxopet erzeugt beruhigende Klänge.
Heilkräuter und Präparate:
- Bachblüten: Fördern Entspannung auf natürlicher Basis.
- Duftstoffe: Adaptil (Pheromone) oder spezielle Entspannungsdüfte.
- Nahrungsergänzung: CBD-Öl oder Zylkene.
⚠️ Wichtig: Vor der Gabe von Beruhigungsmitteln unbedingt den Tierarzt konsultieren!
Ungewöhnliche, aber effektive Lösungen
Manchmal hilft ein Ortswechsel, um den Stress komplett zu umgehen:
- Böllerfreie Zonen: Reise auf die Inseln Amrum, Sylt oder Spiekeroog, wo Feuerwerke verboten sind.
- Ruhe am Flughafen: Hotels in Flughafennähe bieten oft schalldichte Zimmer.
- Autobahnraststätten: Hier gibt es wenig Feuerwerk und oft absolute Ruhe.
Fazit
Mit der richtigen Vorbereitung kannst Du Deinem Hund die Angst vor Silvester nehmen oder zumindest abmildern. Bleib ruhig, sorge für Sicherheit und biete Deinem Vierbeiner Ablenkung und Schutz. So startet Ihr gemeinsam entspannt ins neue Jahr!
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