Lumpen, Lügen und Lachsalven: „Lumpenläuterung“ begeistert in Gilching
Gilching – Laden die Akteure des „Bauerntheaters Gilching“ vom heimischen Männerchor zu einer Premiere in den Saal des „Oberen Wirts“ in Gilching ein, bleibt selten ein Stuhl frei. So auch am Freitagabend bei der Aufführung des dreiteiligen Schwanks „Lumpenläuterung“, ein launiger Dreiakter aus der Feder von Felix Buchmair.
Inhaltlich dreht sich beim Schwank „Lumpenläuterung“ alles um eine offensichtlich arbeitsscheue wie auch hoch verschuldete Bauernfamilie. Weshalb sowohl auf dem gesamten Mobiliar, inklusive Kruzifix, der Kuckuck klebt. Die Familie selbst da wären der ständig alkoholisierte Rossleitnerbauer (Mandi Högner), seine zänkische Bäuerin (Karin Sedlmeier) sowie deren Sohn Flori (Michael Jakob-Widmann), der das Wort Arbeit auch nur vom Hörensagen kennt.

Ein Umstand, der den schlitzohrigen Schmuser Feichtl (Herbert Schäufler) auf den Plan ruft. „Woaßt Bauer, do bleibt da nix anders übrig, ois am Flori ois zum übergebn, a de Schulden, und der muaß dann reich heiratn.“ In petto hatte der Feichtl für 300 Mark Schmusergebühr die Hochzeiterin Afra (Verena Anthes), die rund 25000 Mark mit in die Ehe bringe. „A Beißzang is hoid und a ledigs Kind bringts mit in d’Ehe“, räumte der Freichtl ein.
Brenzlig wird es, als ein neuer Dorfpfarrer (Anderl Raschke) ins Leben der Rossleitners tritt, der nicht nur deren liederliche Treiben verurteilt, sondern auch wusste, dass sich die Familie vom ehemaligen Pfarrer viel Geld geliehen hatte, das nun zur Rückzahlung ansteht.

Die Spielfreude der Laien-Truppe ist unverkennbar. Weshalb es bei der Premiere nicht nur Szenen-Applaus sondern auch viel zu Lachen gab. Eine der Paraderolle war Herbert Schäufler als Schmuser auf den Leib geschrieben. Insbesondere sein Anliegen an die Weißnäherin Res (Gitti Seidl), ihm doch seine Zukunft aus der Hand zu lesen, sorgte für Lacher. War doch ein Blick auf Feichtls zukunftsweisende Handlinien schlichtweg wegen komplett verdreckter Hände nicht möglich.

Weshalb die Res ihn aufforderte, die Stiefel auszuziehen, um ihm die Zukunft aus den Füßen zu lesen. Diese jedoch schienen über Jahre weder mit Wasser noch mit Seife Bekanntschaft gemacht zu haben, weshalb sich die Res wie auch die Rossleitners mit Wäscheklammern auf der Nase vor Geruchsbelästigung schützten.
Zu guter Letzt tritt die Magd Traudl (Birgit Högner) in Aktion, die plötzlich mit einer unerwarteten Erbschaft bedacht wird und als Retterin des verschuldeten Hofes respektiert wird.
Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte bei der Premiere die „Wirtshausmusi“ vom Spielmanns- und Fanfarenzugs.
Gespielt wird noch bis Samstag, 5. April. Kartenreservierungen sind unter Telefon 0175-5273531 möglich.
Uli Singer