Gilching setzt bei Fernwärme auf Plan B
Gilching – Die Gemeindewerke Gilching haben sich aus dem Geothermie-Projekt mit Silenos Energy zurückgezogen. Nach sechs Jahren Verhandlungen platzte der Deal, weil die finanziellen Bedingungen laut Klaus Drexler, Leiter der Gemeindewerke und federführend beim Fernwärmeprojekt, nicht tragbar waren. Zur Infoveranstaltung in den Rathaus- sowie Sitzungssaal kamen rund 250 Zuhörer.
Warum der Ausstieg?
Bürgermeister Manfred Walter ergriff als Verwaltungsratsvorsitzender der Gemeindewerke das Wort, nachdem seitens Katarina Klaffs, Geschäftsführerin der Firma Erdwerk, einer Kooperationspartnerin von Silenos, den langjährigen Partnern vorgeworfen hatte, die Verhandlungen ohne Vorwarnung abgebrochen zu haben. Walter entgegnete daraufhin, dass Gilching allein das finanzielle Risiko getragen hätte, während in den Nachbargemeinden Gauting und Weßling noch kein Meter Leitungsnetz gebaut wurde. Eine annehmbare Lösung sei außerdem nicht in Sicht gewesen.
Nun greift Plan B

Anstatt Geothermie setzt Gilching nun auf eine Kombination aus Großwärmepumpen und Hackschnitzeln. Die Kooperation mit AWISTA Starnberg soll sicherstellen, dass regionales Holz genutzt wird. Die neue Versorgung wird laut Drexler ab 2027 starten.
Kosten & Kritik
800 Kunden sind bereits ans Fernwärmenetz angeschlossen, betonte Projektleiter Jan Haas. Einige der Zuhörer beklagten höhere Preise, nachdem sie ihre alten Heizungen ersetzt haben. Haas jedoch betonte unter anderem die Vorteile wie Wartungsfreiheit, Klimaschutz und eine langfristige Preissenkung. Ein Beispiel: Die Heizkosten für ein Einfamilienhaus sollen von derzeit 3942 Euro auf 3537 Euro im Jahr 2027 sinken. Die Anschlusskosten betragen zwischen 13.090 und 16.660 Euro, abhängig vom Zeitpunkt der Wärmenutzung. FAZIT: Gilching bleibt offen für Geothermie – aber nur zu fairen Bedingungen.
Der komplette Vortrag soll demnächst als Filmmitschnitt auf der Seite der Gemeinde abrufbar sein!