Geisenbrunn stand am Sonntag unter einer besonderen Strahlkraft
150 Jahre Schützenverein- 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr
Gilching – Nicht atemlos, sondern gnadenlos knallte die Sonne am Sonntag auf die rund achthundert Festgäste, die anlässlich 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Geisenbrunn sowie 150 Jahre Schützenverein (wir berichteten) nach Geisenbrunn gekommen waren. Der Festzug startete nach dem Gottesdienst auf freier Wiese mit über 20 Abordnungen durch den Ort.
Wurde früher oft gesagt, „bei dem Wetter jagst keinen Hund vor die Türe“, bezog sich dies stets auf ein Sauwetter mit Sturm und Regenschauern. Nicht so am Sonntag. Kein Vierbeiner war zu sehen, aber auch die erhofften Zaungäste entlang der Strecke, die der Festzug nahm, blieben aus. Es war sowohl den Menschen wie auch den Tieren viel zu heiß, um sich so richtig für Trachten, Fahnenabordnungen, Blasmusik und viele Jubelrufe zu interessieren. Weshalb die paar Unerschrockenen, die ihre Zäune und Bäume mit Blumen und bunten Bändern geschmückt hatten und Schweißperlen tropfend vor ihren Grundstücken ausharrten, bis auch der letzte Umzugs-Teilnehmer vorbeimarschiert war, umso lauter klatschten und begeistert Beifall spendeten.

Ach ja, und dann gab es auch noch die Familie Kade (von links: Christiane Baumert, Lena, Annelina und Claudia Kade) die an der Kleinfeldstraße einen Tisch aufgebaut hatte und sowohl den Aktiven wie auch den Menschen, die den Zug begleiteten, Flaschen mit gekühltem Wasser reichten. „Das Wasser hat übrigens die Feuerwehr gespendet“, betonte Christiane Baumert, die als freiwillige Helferin mit dabei war.

Im Stadl dann waren gut 500 Plätze für die jeweiligen Vereine und Abordnungen reserviert, die zum Gelingen des Festtages maßgeblich mit beigetragen hatten. Es gab zudem einen Riesenschirm außerhalb, unter dem noch einmal rund 300 Plätze zur Verfügung standen. Und während die durstigen Gäste mit Getränken und Essen versorgt wurden und d’Aubachtaler aus Hechendorf zusätzlich noch die Stimmung anheizten, schwirrte über deren Köpfen eine Drohne, die das Geschehen für die Nachwelt festhielt.
Und mitten im Gewühle saß auch Landrat Stefan Frey, der mit einer frischen Maß mit Kreisbrandmeister Maximilian Schmid, Kreisbrandrat Helmut Schweickart und den Bürgermeistern Manfred Walter, Martin Fink und dessen Ehefrau Annemarie – sie hatte als Überraschung eine Torte in Form eines Feuerwehrautos beigesteuert – auf ein gelungenes Fest anstieß. „Ich bin begeistert, dass in Geisenbrunn die Tradition und der Zusammenhalt noch so hoch gehalten wird, was spürbar auch der Ortschaft eine besondere Strahlkraft verleiht“, betonte Frey.

Begeistert von der Stimmung zeigte sich auch Florian Marquard, Starnberger Kreisbrandmeister und seit Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Geisenbrunn. „So ein Fest bietet immer auch Gelegenheit, mit allen mal gemütlich zu ratschen. Im Rahmen unseres Dienstes kommt leider oft die Geselligkeit zu kurz. Toll ist außerdem, dass hier viele Generationen mit dabei sind, viele Anekdoten erzählt werden und, nach ein paar Bierchen, auch mal aus dem Nähkästchen geplaudert wird.“

Zu guter Letzt erklommen Stefanie Lück (Schützenverein) und Richard Brosig, (Vorstand FFW) die Bühne, um sich bei den Gastvereinen für ihr Engagement zu bedanken. Während Lück als Erinnerung einen kleinen Hirschen in Silber mit entsprechender Gravur überreichte, gab es seitens Brosig im Namen der Feuerwehr gravierte Steinuntersetzer.
Uli Singer