Marktsonntag in Gilching mit neuem Konzept
Römerstraße erstmals für den Verkehr gesperrt
Gilching – Seit Jahren schon wird kritisiert, dass während des traditionellen Marktsonntags in Gilching die Autos im Vordergrund stehen. Heißt, während übliche Buden, kleinere Fahrgeschäfte und lukullische Spezialitäten teilweise aus dem Ortszentrum verbannt mit einem Stand an der Karolinger Straße beziehungsweise am Hochstift-Freising-Platz Vorlieb nehmen mussten, besetzten Autohändler den Marktplatz und die Fußgängerzone. Heuer war alles anders.
„Die Idee zur Änderung des Konzepts für unseren Marktsonntag hat voll eingeschlagen“, freute sich Bernd Beffert, stellvertretender Vorsitzender vom Gewerbeverband Gilching. Das Motto hieß am Sonntag erstmals, die Präsentation der Autos raus auf die Römerstraße, die erstmals für den Verkehr zwischen Schäftlarner Weg und Straße gesperrt wurde. Den Autohändlern gefiel es. „Hier an der Römerstraße ist es viel besser, weil reichlich Platz ist und die Menschen beim Durchwandern eher stehen bleiben“, betonte unter anderem Christian Köstlmeier, Filialleiter vom BMW-Autohaus Schmidt in Germering. „Am Marktplatz war es immer etwas zu eng.“
Begeistert von der Idee, nun auch die Geschäfte an der Römerstraße ins Konzept mit einzubeziehen, war Anja Praml, Chefin von „Anjas Radlladen“. Sie ist seit Mitte April an der Römerstraße 19 und hat sich explizit auf Fahrrad- und Outdoor-Kleidung für jung und alt spezialisiert. In direkter Nachbarschaft, also im Laden nebenan, richtet außerdem Lebensgefährte Christian „Kiki“ Heitz vom Fahrradhaus Silbernagl zusammen mit Bezirkskaminkehrermeister Andreas Raschke einen Verleih für Fahrräder ein. Das Angebot reicht vom herkömmlichen Fahrrad über E-Bikes, Lastenfahrräder sowie einem Tandem, bei dem auch Kinder mitfahren können. „Hier gibt es endlich die Laufkundschaft, die ich mir immer gewünscht habe“, erklärte Praml.
Im Austausch zur Autoshow zogen heuer etliche Buden, Fahrgeschäfte und Anbieter von kulinarischen Köstlichkeiten, die früher am Kirchplatz abseits vom Geschehen auf Kundschaft warteten, nun ins Zentrum um. Dazu gehörte auch Manfred Reinhardt, der „fränkische Schneebälle“ in fünf Geschmacksrichtungen aus der Manufaktur „Schneeballgenuss“ im Angebot hatte. „Ich bin seit Jahren mit dabei, das erste Mal aber stehe ich hier am Marktplatz. Es ist ein ganz anderes Gefühl, hier mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Hoffentlich bleibt es auch im nächsten Jahr so.“
Zufrieden mit der Sperrung der Römerstraße für den Verkehr zeigte sich das Anwohner-Ehepaar Elisabeth und Karl Reiner. „Es ist toll, dass hier etwas los ist, ohne den störenden Autoverkehr. Leider rechnen sich die Radfahrer nicht zum Verkehr, da sie teilweise ohne Rücksicht auf die vielen Eltern mit ihren Kindern einfach nur durchdonnerten.“
