Georg Zankl feierte 70sten und drei Jahrzehnte Mitgliedschaft bei der CSU
CSU-Ortsvorsitzender Roland Schrafstetter besuchte das Ehepaar Zankl zuhause
Gilching – Wenn sich einer selbst nicht feiern mag, dann ist es Georg Zankl aus Gilching. Auch dann nicht, wenn gleich zwei Jubiläen anstehen. Was aber die Familie um den rührigen Landwirt nicht daran hinderte, zumindest anlässlich seines 70sten Geburtstags eine zünftige Feier im „Oberen Wirt“ im Gilchinger Altdorf auszurichten.
Und, wie war die Feier? Georg Zankl schmunzelt nur. Sagen tut er nichts. „Schön war‘s“, springt Ehefrau Renate ein. Wenn es ums Erzählen geht, dann kann der gebürtige Gilchinger auf sie zählen. Da lohnt es auch, nachzufragen, wie sie sich kennengelernt haben. Bekannt sind sie beide. Georg Zankl als langjähriger Betreiber einer der größten Schweinemasten im Landkreis Starnberg, als Kreis-Obmann der Bauern und als CSU-Kreisrat. Renate Zankl wiederum gilt als umtriebiges Faktotum auf dem landwirtschaftlichen Anwesen im Gilchinger Ortsteil Rottenried. Ja, und die Idee zum Hofladen an der Römerstraße hatte die 68Jährige auch. Aber von Anfang an.
Renate Zankl ist die Tochter von Johann Dobmeier, bekannt und berüchtigt als aufmüpfiger Bürgermeister der damals noch selbstständigen Gemeinde Argelsried. Als anno 1972 bei Dobmeiers eine Hochzeit gefeiert wurde, war auch der junge Georg Zankl eingeladen. „Gfoin hod er mir glei“, räumt Renate Zankl ein. Dem näheren Kennenlernen jedoch stand entgegen, dass ihr Georg schlichtweg viel unterwegs war und einfach keine Zeit für sie hatte. Erst als sich beide dann bei der Landjugend engagierten, „hods passt“, sagt Renate. Zumal sie als Verkäuferin in der Metzgerei „Jakob“ im Altdorf von der Pike auf gelernt hatte, mit frisch geschlachtetem Fleisch umzugehen und auch schon bewiesen hatte, dass ihr die Arbeit in der Landwirtschaft nichts ausmacht. „Ich hatte schon vor unserer Ehe gezeigt, dass ich das kann und auch mag, weil ich nebenher immer wieder mal bei den Zankls ausgeholfen hab‘.“ Geheiratet wurde 1978. Damals standen im Stall der Zankls 50 Schweine, ein paar Kühe und jede Menge Hühner. Die Kühe und die Hühner waren ab sofort Renates Sache. Bis 1985, als die Entscheidung fiel, die Kuhhaltung aufzugeben und sich stattdessen ganz auf die Schweinemast wie auch auf den Ackerbau zu konzentrieren.
Von nun an standen bis zu 1400 Schweine im Stall. „Die wurden von uns sehr liebevoll behandelt, bis sie zur Schlachtung abgeholt wurden“, versichert Renate Zankl. Im Jahr 2015 hatte sie dann die Idee, an der Römerstraße „Zankls Hofladen“ mit Automaten für Eier, Butter, Nudeln aus eigener Produktion, Wurstwaren, Milch, Getränke, Süßigkeiten und einiges mehr zu eröffnen.
Und das kam so. Neben den Schweinen tummelten und tummeln sich auf dem Zankl-Hof auch heute noch rund 900 Hennen, die täglich bis zu 800 Eier legen. Abnehmer waren früher Gastwirte und umliegende Betriebe, aber auch private Haushalte, die Renate Zankl als so genannte „Eierfrau“ belieferte. „Damals war das noch üblich, dass die Eier ausgefahren wurden. Doch die Zeiten haben sich geändert. Es lief nur noch schleppend.“
Weshalb das Ehepaar 2015 beschloss, als einer der ersten im Landkreis den Hofladen zu eröffnen. „Der läuft mittlerweile hervorragend, so dass wir das Sortiment erweiterten und zwei weitere Automaten dazu stellten. Oft muss ich bis zu dreimal täglich nachfüllen, auch an den Sonn- und Feiertagen. Für Automaten gibt es keinen Ladenschluss“, freut sich die Renate Zankl.
Im Jahr 2020 entschied sich Familie Zankl außerdem, die Schweinemast gänzlich aufzugeben. „Die Auflagen waren einfach zu hoch und standen in keinem Verhältnis mehr zu den Preisen, die in den Keller gefallen waren. Der Verdienst war trotz vieler Arbeit gleich Null“, begründet Georg Zankl den Schritt. Um den Ackerbau kümmern sich seit ein paar Jahren der 45Jährige Sohn Georg mit Ehefrau Maria-Theresia. Sohn Andreas (43) hat es beruflich in die Schweiz verschlagen.
Und nun zu Jubiläum Nummer Zwei: Seit nunmehr 30 Jahren gehört Georg Zankl dem CSU-Ortsverband Gilching an. „Er ist unser eifrigstes Mitglied und immer bereit, zu helfen wenn Hilfe gebraucht wird“, betont CSU-Ortsvorsitzender Roland Schrafstetter. Außerdem sitzt der 70Jährige seit 2008 für die CSU im Kreistag, leitet als Vorsitzender den Arbeitskreis Umwelt und hat sich auch die Sorgen innerhalb der Landwirtschaft auf die Fahne geschrieben. Auf dem Foto sieht man ihn beim Fachsimpeln mit Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner, damals jedoch noch CSU-Bundestagsabgeordnete.
Zum Gratulieren besuchte Roland Schrafstetter das Ehepaar Renate und Georg Zankl auf ihrem Hof im Gilchinger Ortsteil Rottenried. „Es war total spannend, zuzuhören, wie sich die beiden kennen gelernt und dann auch geheiratet haben. Das hatte ich noch nicht gewusst.“