Pro und Contra Pfandringe in Gilching
CSU-Antrag nach kontroverser Diskussion einstimmig durchgegangen
Gilching – Heftig und durchaus kontrovers diskutiert wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Gilching die Anschaffung von so genannten Pfandringen. Pfandringe bieten laut Antragssteller Harald Schwab (CSU) die Möglichkeit, Pfandflaschen sowie Dosen sichtbar abzustellen, um unter anderem bedürftigen Bürgern zu ermöglichen, das Leergut mitzunehmen und einzulösen. „Wir haben genügend Menschen am Ort, die finanziell aufs Flaschen sammeln angewiesen sind“, erklärte Schwab. Und so würde ihnen ein unwürdiges Durchsuchen der oft überfüllten Abfallbehälter erspart bleiben. „Selbst wenn niemand auf das Sammeln von Pfandflaschen angewiesen ist, wäre das Angebot, Leergut sichtbar abzustellen, ein sinnvoller Beitrag zur Mülltrennung. Unsere Kommune könnte mit der Anbringung von Pfandringen außerdem einen wichtigen Beitrag leisten, der gleichermaßen sozial als auch ökologisch und ökonomisch wertvoll ist.“ Zu den Kosten sagte Schwab: „In Serienfertigung kostet ein Pfandring je nach Ausführung etwa 200 bis 250 Euro.
Von negativen Erfahrungswerten in anderen Kommunen wiederum berichtete Pia Vilsmayer (FW). „Die Pfandringe werden oft zweckentfremdet und anstatt Pfandflaschen findet man darin sehr viel Müll sowie jede Menge Café to go Becher. Fraglich ist außerdem, ob sich wirklich nur Bedürftige der Pfandflaschen bedienen?“ Ähnlich argumentierte Christian Winkelmeier (SPD), der zwar keine eigenen Erkundigungen eingezogen habe, „aber meine Ehefrau hat den Antrag geprüft und nur negative Bewertungen gefunden“.
Die ökonomischen wie auch ökologischen Gründe von Pfandringen überzeugten dagegen Grünen-Rat Peter Unger. „Wir sollten den Antrag unterstützen. Es ist ein Versuch, der zur Müll-Reduzierung aber auch zur Bewusstseinsbildung beiträgt.“
Auf einen Versuch ankommen lassen wollte es auch Bürgermeister Manfred Walter. „Wir sollten es probieren und wenn es nicht klappt, stellt es kein Problem dar, die Pfandringe wieder abzubauen.“ Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, zwei bis drei geeignete Standorte zum Anbringen von Pfandringen auszusuchen.