Michael Kießling – ein Kandidat mit bayerischem Gemüt
Von CSU-Delegierten mit Traumergebnis ins Rennen geschickt
LANDKREIS – Der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kießling strebt mit einem Traumergebnis im Rücken eine dritte Wahlperiode an. In der Aufstellungsversammlung der CSU im Bundestagswahlkreis Starnberg-Landsberg am Lech-Germering erhielt der 51-Jährige im „Oberen Wirt“ in Gilching 134 von 135 abgegebenen Delegiertenstimmen. Kießling: „Seit Herbst 2017 darf ich meine Heimat im Deutschen Bundestag vertreten. Eine Arbeit, die mich täglich erfüllt und mir trotz vieler Herausforderungen auch viel Freude macht. Deshalb hoffe ich, auch ein drittes Mal den Einzug zu schaffen.“ Siehe auch (https://stanet.de/der-buergerdialog-wird-bei-michael-kiessling-gross-geschrieben)
Fünf Fragen an den CSU-Kandidaten
Stanet: Der Landkreis Starnberg gehört zu den teuersten Wohngegenden in Deutschland. Mit welchen konkreten Maßnahmen setzen Sie sich auf Bundesebene dafür ein, dass sich Normalverdiener und junge Familien hier weiterhin Wohnraum leisten können?
Kießling: Die Frage nach bezahlbarem Wohnen, insbesondere für junge Menschen und Familien, gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Und besonders in Metropolregionen wie München spüren wir die Belastung auf den Wohnungsmärkten deutlich. Ein entscheidender Faktor für die steigenden Mieten ist die immer knapper werdende Verfügbarkeit von Wohnraum. Die Lösung liegt daher in einer deutlichen Ankurbelung des Wohnungsbaus. Als Union haben wir dafür ein umfassendes Maßnahmenpaket geplant: Wir setzen auf pragmatischeFörderungen, eine gezielte Senkung der Baukosten sowie steuerliche Anreize. Das umfasst die Einführung einer dauerhaften degressiven Abschreibung für Mietwohnungen, die Verbesserung der Sonderabschreibung für bezahlbaren Mietwohnraum sowie Steuererleichterungen für selbstgenutzten Wohnraum. Darüber hinaus wollen wir die Freibeträge bei der Erbschaftssteuer erhöhen und die Sanierungskosten vollständig von der Erbschaftssteuer absetzbar machen. Zur Senkung der Baukosten streben wir eine Rückkehr zu einem verlässlichen Fördersystem mit ökologisch und ökonomisch sinnvollen Baustandards an. Auf diese Weise können wir nicht nur den Neubau fördern, sondern vor allem mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen.
Stanet: Viele Pendler leiden unter überfüllten Zügen, verspäteten S-Bahnen und Staus auf den Straßen. Welche Verbesserungen planen Sie, um den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis Starnberg effizienter und attraktiver zu gestalten?
Kießling: Verspätungen und Zugausfälle gehören mittlerweile leider zum Alltag. 2024 waren nur noch etwas über 60 % der Züge pünktlich. Ein Grund hierfür ist die unzureichende Priorisierung des öffentlichen Nahverkehrs in dieser Wahlperiode. Die Investitionen in die Schieneninfrastruktur, insbesondere im regionalen Bereich, blieben weit hinter dem Notwendigen zurück. Zudem sind die Mittel, die während unserer Regierungszeit in die Schieneninfrastruktur flossen, größtenteils aufgebraucht. Eines steht aber fest: Die Deutsche Bahn muss neu aufgestellt werden. Dabei ist es entscheidend, dass die Deutsche Bahn in der Verantwortung für den Verkehr bleibt, aber der Bund die vollständige Kontrolle über die Schieneninfrastruktur übernimmt, um gezielt in den Ausbau und die Sanierung von Strecken investieren zu können. Nur so können bestehende Probleme, wie sie etwa auf den stark frequentierten S-Bahn-Linien auftreten, behoben werden. Darüber hinaus wollen wir die Kapazitäten im Nahverkehr erhöhen. Um auch die Verbindung zwischen Städten und ländlichen Regionen zu stärken, setzen wir auf eine engere Taktung und eine bessere Koordination zwischen den Verkehrsträgern. Unser Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr zuverlässiger zu machen und ihn für Pendler und Reisende effizienter zu gestalten.
Stanet: Der Fachkräftemangel in der Medizin macht sich auch in der Region bemerkbar. Wie wollen Sie sicherstellen, dass auch in Zukunft ausreichend Haus- und Fachärzte im Landkreis Starnberg praktizieren und eine gute Gesundheitsversorgung gewährleistet bleibt?
Kießling: Wir stehen für eine hochwertige Gesundheitsversorgung, die auch im ländlichen Raum verlässlich funktioniert. Der Grundgedanke einer Krankenhausreform muss es daher sein, eine hochwertige Versorgung sowohl in der Stadt als auch auf dem Land sicherzustellen. Wir denken hierbei an eine flächendeckende Grund- und Regelversorgung, insbesondere im ländlichen Raum, sowie an eine Konzentration spezialisierter Leistungen. Dies soll im Zusammenspiel mit der ambulanten haus- und fachärztlichen Versorgung und den weiteren Gesundheitsberufen geschehen, die mehr Verantwortung übernehmen sollen. Ziel muss es sein, einen kalten Strukturwandel in der Krankenhauslandschaft zu verhindern. Fehlentwicklungen im Zuge der Krankenhausreform werden wir korrigieren. Es wird eine große Herausforderung bleiben, die Niederlassung von Ärzten im ländlichen Raum attraktiver zu gestalten.
Stanet: Der Druck auf landwirtschaftliche Betriebe durch steigende Kosten und Umweltauflagen wächst. Wie wollen Sie eine nachhaltige Landwirtschaft fördern, die sowohl wirtschaftlich tragfähig als auch ökologisch sinnvoll ist?
Kießling: Unsere Landwirtinnen und Landwirte wirtschaften umweltfreundlich und leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit und Landschaftspflege. Sie verdienen daher nicht nur Anerkennung und Vertrauen, sondern vor allem Entlastungenund Planungssicherheit.
Eine spürbare Entlastung erwarten wir uns durch die Wiedereinführung der Agrardieselrückvergütung. Zudem müssen wir dringend den bürokratischen Aufwand reduzieren– und zwar bei der Stoffstrombilanz im Düngerecht, im Bodengesetz und der Taxonomie. Auch wird es mit uns keine zwangsweise Stilllegung von Flächen geben. Denn klar ist: Ein Landwirt muss wieder Landwirt sein können.
Stanet: Der Landkreis Starnberg hat eine starke Wirtschaftsstruktur, aber viele Unternehmen beklagen Bürokratie und langsame Digitalisierung. Welche konkreten Schritte planen Sie, um die Digitalisierung voranzutreiben und die heimische Wirtschaft zu stärken?
Kießling: Die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region und im ganzen Land brauchen sichere Zukunftsaussichten – mit einer starken Wirtschaft, florierenden Betrieben und sicheren Arbeitsplätzen. Dafür müssen wir in erster Linie Unternehmen steuerlich und bürokratisch entlasten.
Deswegen wollen wir einerseits die Unternehmenssteuerbelastung schrittweise auf maximal 25 Prozent senken. Andererseits setzen wir uns dafür ein, dass alle bürokratischen Vorgaben auf den Prüfstand kommen. Das bedeutet: Abschaffung des nationalen Lieferkettengesetzes, Beschluss von Jahresgesetzen zum Bürokratieabbau sowie Stärkung der Bürokratiebremse, also dass für jedes neueGesetz mindestens zwei alte abgeschafft werden müssen.Zudem erwarten wir, dass der Bürokratieabbau auch dazu führt, dass Unternehmen in Sachen Innovation und Ideen neue Potenziale entfalten, auch im Bereich der Digitalisierung.