AllgemeinPorträts

Mein Leben ist ein Geschenk

Helma Berger weltweit zuhause

Gilching – „Mein Leben ist ein Geschenk“ sagt Helma Berger. „Ein Geschenk, für das ich mich jeden Tag bedanke.“ Tritt man in das Reich der 85Jährigen ein, schleicht erst einmal Kater Gabriel, der ihr auf einem Campingplatz in Frankreich zugelaufen ist, um die Beine. Zwischen alten Obstbäumen und jede Menge Sträucher mit viel merkwürdigem Gehänge findet man schließlich auch den Eingang in das in die Jahre gekommene Häuschen. Vier Grundstücke in Folge, in denen Häuser stehen, die wegen ihrer Ursprünglichkeit etwas ganz Besonderes ausstrahlen. „Hier ist auch noch alles so geblieben, wie es früher einmal war. Und, es gibt auch keine Zäune zwischen unseren Gärten“, freut sich Berger. Nein, es ist nicht ihr Haus in der Waldkolonie, in dem sie sich seit dem Jahr 2000 wohl fühlt, sondern das Haus, in dem einst eine Schulfreundin wohnte. Sie sei mittlerweile verstorben, bedauert Berger. Doch Verwandte, die in Berlin wohnen,  haben den unteren Teil an Helma Berger günstig vermietet. Eigentlich wäre die studierte Sozialpädagogin derzeit ja bei den evangelischen Schwestern von Pomeyrol, wo Anfang August die „Verklärung Christi“ gefeiert wurde. „Pomeyrol ist meine zweite Heimat, die ich zweimal im Jahr besuche. Ich bin auch pünktlich am 30. Juli mit dem Zug losgefahren und wollte bis Mannheim, um dann mit einem extra dafür vorgesehenen Sonderzug weiter nach Südfrankreich zu kommen. Es war ein unbeschreibliches Bahnchaos. Weil wir auf der Strecke zwei Stunden stecken blieben, habe ich dann den Anschluss verpasst und bin in Mannheim wieder in den nächsten Zug zurück nach München gestiegen.“ Schaut man sich in Bergers gemütlichem Zuhause um, zeugen viele Erinnerungstücke und Fotos von spannenden Reisen durch fremde Länder. Dazu zählen unter anderem Indien, Sri Lanka, New York, Japan – da hatte sie sogar einen Heiratsantrag bekommen – Brasilien, Venezuela, Frankreich und Nepal. „In Nepal war ich mit den Bolde-Freunden bereits zweimal. Um ans Ziel zu kommen, mussten wir im Himalaya 4000 Meter hoch zu Fuß laufen. Da weiß man, was man getan hat.“ Doch Herausforderungen gehören zu Bergers Vita. Weshalb sie 2004 auch von der Grenze zwischen Frankreich und Spanien aus rund 800 Kilometer den Jakobsweg gegangen ist. Sie gehört aber auch mit zu den ersten Aktiven, die den Helferkreis Asyl in Gilching ins Leben gerufen hat und die sich persönlich auch für das Wohl der Flüchtlinge engagierte. „Da habe ich mich aber etwas zurück gezogen. Jetzt sollen die Jüngeren ran“, sagt sie. Machen ihr doch die Folgen eines Schlaganfalls, mehr aber noch diverse Hüftoperationen zu schaffen. Untätig ist sie dennoch nicht. Mittwochs singt sie im Seniorenchor der evangelischen Kirche, Montags fährt sie nach Germering, um zu Meditieren. Zudem beginnt sie bereits mit dem Fertigen kunsthandwerklicher Kleinode für den Nepal-Basar im Winter. Dafür sucht sie Bilder von Wandkalendern, aus denen sie dann fantasievolle Tragetaschen fertigt, sowie Kerzenreste. Wer etwas beisteuern kann, einfach am Hakenholzweg 2A in der Waldkolonie vorbeibringen. Uli Singer                         

Uli Singer

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