Großnichte von Liesl Karlstadt zu Gast im „Oberen Wirt“ in Gilching
Jeanette Scherer plaudert am Montags-Stammtisch der CSU-Gilching aus dem Leben ihrer Großtante
Gilching – Manchmal hinterlässt das Leben keine Briefe, keine langen Gespräche, keine Erinnerungen, die man greifen könnte – sondern einfach nur ein vertrautes Gefühl. Ein Gefühl für eine Person, die einem nahesteht, ohne sie je persönlich kennengelernt zu haben. Jeanette Scherer aus Fürstenfeldbruck bezeichnet es als ein kleines Flämmchen, das in ihr lodert und von niemand Geringerem entzündet wurde, als von ihrer Großtante Liesl Karlstadt – einer unvergessenen Volksschauspielerin und kongenialen Partnerin von Karl Valentin.
Jeanette Scherer und Liesl Karlstadt sind sich nie bewusst begegnet. Denn kaum war Jeanette auf der Welt, da verabschiedete sich Liesl Karlstadt im Alter von 68 Jahren. „Meine Verwandten, die Tante Liesl noch gut kannten, haben immer erzählt, dass sie mich, wenn wir sie in der Deisenhofener Straße in München besuchten, im Arm gehalten und Schlaflieder vorgesungen hat“, erzählt Jeanette Scherer.
Und so spürte Jeanette Scherer zeitlebens, dass ihr die Tante eine gehörige Portion Karlstadt-Gene mitgegeben hat. Weshalb die Beliebte Volksschauspielerin Liesl Karlstadt auch einen Ehrenplatz in Jeanette und Günter Scherers gemütlichen Häuschen in Fürstenfeldbruck hat. Es sind Fotos aus längst vergangenen Zeiten, die aber als Ankerpunkte für eine Verbindung stehen, die niemals ganz abriss. Jeanette Scherer ist nicht einfach „nur“ die Großnichte einer Legende. Sie sei ihr Echo. Ihr Augenzwinkern ins Heute, ist die heute 65Jährige überzeugt. Bewahrt sie nicht nur die Bilder ihrer Tante Liesl Karlstadt, sondern pflegt auch deren Humor und Temperament. „Sie lebt in mir weiter“, sagt Jeanette – und man glaubt es ihr aufs Wort.
Auf Einladung von Gilchings CSU-Ortsvorsitzendem Roland Schrafstetter kommt Jeanette Scherer am Montag, 3. November, auf einen „gemütlichen Ratsch“ zum traditionellen Stammtisch in den „Oberen Wirt“ in Gilching. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Foto/Text: Uli Singer



