Landratsamt Starnberg schließt Labrador-Züchterin in Traubing den Betrieb
Folge: Zwölf der Hunde kamen unter anderem ins Tierheim
Tutzing – Für Liebhaber von Labrador-Hunden, nicht nur im Landkreis, gab es dieser Tage eine Hiobsbotschaft: Die über die Region hinaus bekannte Hundezucht „Lakeview Labrador“ wurde vom Landratsamt Starnberg geschlossen – laut Behörde hatte schon seit Jahren die Nutzungserlaubnis für die Hundezucht gefehlt.
Von Thomas Lochte
Betreiberin Anja Striegel, studierte Diplombetriebswirtin, hatte schon seit 2009 Hunde gezüchtet, anfangs nebenberuflich zunächst in Starnberg, später in Wörthsee. Das Grundstück am Brombeerweg in Traubing sei ihr dann als Gewerbefläche vermietet worden, so Striegel. Es liegt innerhalb des offiziellen Gewerbegebiets Süd im Tutzinger Ortsteil und hatte laut Landratsamt samt Gebäuden seit 2015 lediglich eine Nutzungsgenehmigung für einen Baggerbetrieb samt Büro und Betriebsleiterwohnung, nicht aber für eine Hundezucht. Behördensprecher Stefan Diebl: „Daher hat das Landratsamt bereits 2020 ein Nutzungsuntersagung für die Hundezucht verfügt.“
Striegel hatte vergebens gegen den Bescheid geklagt und nach eigenen Angaben parallel dazu auch nach einem geeigneten Grundstück gesucht, aber keines gefunden. Mit der Schließung ihres Betriebes müssen nun die 28 auf dem Grundstück vorgefundenen Labradors fürs erste anderweitig untergebracht werden, u.a. im Tierheim Starnberg. Striegel sieht sich von der Behörde ungerecht behandelt: „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, sagte die 53-Jährige dem Starnberger Merkur – ein Baggerbetrieb oder gar ein geplanter DHL-Standort werde am Brombeerweg genehmigt, ihre Hundezucht aber nicht? Landratsamtssprecher Diebl hatte dazu angemerkt, dass die Nachbarschaft in Traubing „seit langer Zeit durch die Hundezucht intensiv belastet“ gewesen sei und dies auch Kreisbauamt und Gemeinde Tutzing immer wieder zur Kenntnis gebracht habe. Es sei dabei um Lärmbelästigung und Verunreinigungen durch die Hunde gegangen. Trotz mahnenden Hinweisen der Behörde sei weder das Gewerbe noch die Hunde angemeldet worden, heißt es aus dem Landratsamt.
Anja Striegel hat nun die Kosten für die angeordnete Räumung und die Fremdunterbringung ihrer Hunde zu tragen, die vorerst in ihrem Eigentum verbleiben. Sie sieht sich aber als Opfer der Intrige eines Nachbarn: „Der hat eine private Fehde mit mir“, ließ sie wissen. Sie suche nun weiterhin nach einem geeigneten Standort für ihre Labrador-Zucht – mit ausreichend Platz und ohne nachbarliche Beschwerden: „Das kann gerne eine Hofstelle sein.“



