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Aus und vorbei – der Helferkreis Asyl in Gilching löst sich auf

Vorsitzende Eva Ott monierte immer wieder fehlende Unterstützung

Gilching – Der „Helferkreis Asyl in Gilching“ hat in seiner jüngsten Mitgliederversammlung die Auflösung des im November 2013 gegründeten Vereins bekannt gegeben. Laut Vorsitzender Eva Ott seien gerade noch einmal zwei Mitarbeiter von einst 30 geblieben. „Das ist viel zu wenig, um unser ursprüngliches Ziel weiter zu verfolgen, den Geflüchteten zu helfen, sich zu integrieren.“ 


„Die Arbeit, die geleistet werden müsste, ist einfach nicht mehr zu stemmen. Obwohl es uns schwer fällt, bleibt keine andere Möglichkeit, als uns zurückzuziehen und die Menschen im Chaos alleine zu lassen“, bedauerte Ott auf Anfrage. Dass sich der Verein in Auflösung befinde, darüber informierte Gilchings Bürgermeister Manfred Walter auch in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Er bedauerte, betonte aber gleichzeitig, dass er keine Möglichkeit sehe, seitens der Gemeinde Unterstützung für die Asylbewerber zu leisten.

Wie berichtet, nutzten Eva Ott und Andrea Heisel als deren Stellvertreterin ihre Einladung zu einer Sozialausschusssitzung im Mai vorigen Jahres, um Bürgermeister Manfred Walter über ihre Not zu informieren und appellierten gleichzeitig an das Gremium, zu überlegen, inwieweit die Kommune helfen, beziehungsweise eine(n) Sozialpädagogen(in) stundenweise zur Verfügung stellen könne. Ott und Heisel haben sich die letzten Jahre insbesondere um die Bewohner der Container-Anlage an der Landsberger Straße gekümmert. In ihrem Bericht führte Ott an: „Derzeit leben dort 98 Personen, davon 17 Familien mit insgesamt 47 Kindern sowie 17 alleinstehende Männer.“ Im Übrigen bemängelte sie, dass keinerlei Rückzugsmöglichkeiten gebe, auch nicht für Kinder, um in Ruhe ihre Hausaufgaben zu machen. Heisel brachte es auf den Punkt: „Wenn man will, dass die Menschen integriert werden, dann brauchen sie Beratung und da sehe ich auch die Gemeinde in der Pflicht.“ 

Dem wollte Bürgermeister Manfred Walter so nicht folgen. Er erklärte den Hilfesuchenden, dass die Betreuung der Geflüchteten nicht Aufgabe der Gemeinde sei. „Das geht uns nichts an. Es ist Sache des Freistaates und des Bundes.“

Nach dieser Absage, „wir bekommen auch keine Unterstützung durch den Freistaat“, so Ott, blieben ihr und Heisel nichts anderes übrig, als den Verein aufzulösen. Ott: „Heute steht ein Wachmann am Eingang, der für Ordnung sorgt. Es ist traurig, auch im Hinblick darauf, was unsere vielen Helfer schon geleistet haben. Aber irgendwann fehlt die Kraft, wenn es seitens der Behörden keinerlei Unterstützung gibt.“ Uli Singer     


          

Uli Singer

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