Anfassen der Damen ausdrücklich erwünscht
Macht sich Werner Aigner ans Schnitzen, lässt er der Phantasie freien Lauf
Garmisch/Etterschlag – Werner Aigner muss einen guten Draht zum Universum haben. Denn justament als ich auf der Suche nach einem passenden Titelfoto für mein nächste Buch „Mia san mia und schreim uns uns… – Menschen und Geschichten rund um den Starnberger See“ war, ich mittlerweile auch schon das Universum um Hilfe angefleht hatte, weil mir partout nichts Gescheites eingefallen ist, schickte der Garmischer Holzbildhauer über Facebook ein Foto seiner fünf „Kuchenfeen“ (Titel). Nicht ahnend, dass er damit voll ins Schwarze getroffen hatte. Dank PN war der Kontakt zum Künstler schnell hergestellt und es war nur eine Frage weniger Minuten, den Deal perfekt zu machen. Eine seiner eleganten Kuchenfeen – die Dame rechts mit rotem Hut und schwarzem Kleid – hat übrigens im Original längst bei mir Einzug gehalten.
Wert legt der 62ährige gebürtige Etterschlager explizit darauf, dass er für seine Werke überwiegend heimische Hölzer verwendet, egal, ob vom Birn- oder Apfelbaum, von der Zwetschge, Kirsche Zirbel oder der Linde. Und er arbeitet unermüdlich. Denn während „Mia san mia…“, an dem auch der leider viel zu früh verstorbene Landrat Heinrich Frey mitgearbeitet hat, immer noch auf Fertigstellung wartet – Werner Aigners geschnitzte Familie aber hat sich längst um viele witzige, erotische, hochnäsige aber auch nachdenkliche Damen erweitert.


Ach ja – noch etwas ist dem ehemaligen Golfmanager wichtig. „Mein Material wird so wenig als möglich mit der Säge behandelt. Zum Einsatz kommen vorrangig Schnitzmesser und Schleifpapier. Nur so können die individuellen Maserungen herausgearbeitet werden, was auch den späteren Betrachter freut“, betont Aigner. Als Beispiel führt er an, dass ein Baumstamm mit Astgabeln durchaus als Vorlage für eine Tänzerin Sinn macht. Der Phantasie seien da keine Grenzen gesetzt. „Die Figuren werden übrigens nach dem Einfärben entsprechend präpariert, so dass das Anfassen extra erwünscht ist.“
Wer Interesse an einer seiner Figuren hat, Werner Aigner ist per Mail unter Werner.aigner@me.com erreichbar.