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Mal mit Wecker mal mit „Golden Gate Quartet“

Im heutigen WortWechsel wird Jörg Widmoser vom "Modern String Quartet" auf fünf Fragen Antwort geben

Das „Modern String Quartet“ gehört seit 40 Jahren zu den prägenden Ensembles der europäischen Crossover-Szene. Initiator und Mit-Gründer war 1983 Jörg Widmoser, der das Münchner Quartett federführend zu dem gemacht hat, was es heute ist. Rückblickend können Widmoser und seine Mitspieler auf über 4000 Konzerte und spannende Kooperationen – unter anderem mit Konstantin Wecker, Joan Baez, Wolfgang Dauner, Klaus Doldinger und Charlie Mariano sowie auf ein Konzert in Herrsching zurückblicken, bei dem aus Altergründen das Original „Golden Gate Quartet“ als Vorgruppe (mussten wegen Tourstreß rechtzeitig ins Bett!) auftrat.


1.      Als Mitinitiator vom „Modern String Quartet“, gegründet 1983, und langjähriger Bandleader hatten Sie ja weltweit Erfolge gefeiert. Täuscht der Eindruck, oder ist es in letzter Zeit tatsächlich etwas ruhiger um das MSQ geworden ist?

Jörg Widmoser: Ja, der Eindruck täuscht! Ganz im Gegenteil hat das MSQ neuen Schwung bekommen. Wir spielen jetzt mit der phantastischen Cellistin Anna Rehker, die das Repertoire des MSQ mit Begeisterung und viel Kreativität weiterentwickelt. Es gibt auch wieder mehr Auftritte – der nächste ist übrigens am 31. Januar im deutschen Theater (München) mit dem Programm „Mussorgsky pictures at a new exhibition“.

2.      Corona war sicherlich für Ihr Quartett, wie auch für viele andere Künstler, mit ein Grund, über neue Ideen, neue Projekte und auch neue Auftrittsmöglichkeiten nachzudenken. Sind Sie einigermaßen unbeschadet aus der Pandemie heraus gegangen?

Jörg Widmoser: Ja wir konnten neben allen gravierenden negativen Folgen auch Chancen nutzen. Wir wurden „gezwungen“, uns mit Fördermitteln auseinanderzusetzen und haben tatsächlich eine großzügige Förderung des Deutschen Musikrats bekommen. Dadurch konnten wir unser vielgelobtes Projekt „Warhol – ein Antimusical“ im Münchner Gasteig fünf mal auf die Bühne bringen. Die SZ schrieb darüber: „diesmal hat das Quartett ein Meisterwerk in die Welt gesetzt“.

3.      Hat sich die Musikszene in Deutschland generell verändert oder gibt es nach wie vor ausreichend Auftrittsmöglichkeiten – beziehungsweise gibt es Unterschiede zwischen Nord und Süd?

Jörg Widmoser: Die Musikszene hat sich leider verändert. Viele Veranstaltungsorte gibt es nicht mehr (pandemiebedingt) und die Konkurrenz ist nicht weniger geworden. Es ist deshalb auch etwas schwieriger geworden als früher, als selbständiger Musiker zu überleben – ohne einen „Zweitberuf“ (der berühmte Taxifahrer) auszuüben. Ich schätze mal, zwischen Nord und Süd gibt es weniger Unterschied, die Probleme sind überall gleich.

4.      Wie sieht es in Bezug auf den Verkauf von Tonträgern aus?

Jörg Widmoser: Ganz mau. Durch die Streamingdienste haben sich die CDs mehr oder weniger selbst abgeschafft. Ich persönlich produziere allerdings noch weiterhin die kleinen Silberlinge, weil es immer noch Menschen gibt, die ein Produkt gerne nach dem Konzert mit nach Hause nehmen. Übrigens ist meine neueste Platte „Joerg + Leander Widmoser: Like Standards Vol. 2″ gerade erneut zum Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert worden (wie schon Vol 1)!

5.      Zum Schluß noch ein wenig Nostalgie. Ihre erste Band „UP“ bestand aus hervorragenden Musikern, die heute alle noch – allerdings innerhalb anderer Projekte – gut unterwegs sind.  Weshalb wurde die Band eigentlich aufgelöst?

Jörg Widmoser: Das ist lange her. Damals hat sich für jeden Einzelnen etwas anderes entwickelt und es gab nicht mehr genügend Konzerte für die Band. Aber: Die alte Besetzung von „UP“ plant ein Comeback. Wir werden wieder spielen. Besser denn je!

Näheres zum „Modern String Quartet“ unter KLICK AUF DIESEN HINWEIS!!!!


Uli Singer

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