Zu Fuß geht es mit Sack und Pack in die Türkei
"Ich bin mit meinem Harem unterwegs", frotzelt Cihan Akbas aus Grafrath
Gilching – Es war für mich am heutigen Muttertag eine der schönsten Geschichte, die einem unvorbereitet über den Weg laufen. Während sich am Sonntag im Gilchinger Bistro „Giulia“ die jeweilige Kandidaten der Kreis-FDP für die Kommunalwahlen im Herbst präsentierten, trottete draußen gemütlich eine kleine Karawane mit zwei Eseln und zwei Hunden mit ihrem Herrchen über die Kreuzung am Markt. Da blieb nur, hinterher zu hechten, inhaltlich hatte ich die FDP bereits im Kasten, und den jungen Mann zu interviewen.

Auf die Frage, wohin denn seine Reise gehe, erklärte Cihan Akbas, „zu Fuß in die Türkei“. Nein, nicht wirklich!?! „Doch“, erklärte der 34Jährige. Erst aber wolle er noch samt den Eseldamen „Hulotte und Sanni, sowie den Huskys Marwis und Elisabeth nach Germering zur Mama, weil ja „heute Muttertag ist“. Nein, kein Aussteiger und auch kein Spinner. Cihan Akbas erzählt seine Geschichte. 12 Jahre habe er Dienst bei der Bundeswehr als IT-Experte getan. Finanziell abgesichert leiste er sich jetzt einen etwas längeren Urlaub, von dem er schon immer geträumt hatte. Für die 2500 Kilometer bis zum Ziel in der Türkei (Region Izmir) rechnet er 90 bis 110 Tage. Und klar doch, auch zurück geht es wieder per Pedes.

Zuhause sind Cihan Akbas und seine Vierbeiner in Grafrath. Dort wohnt er in einer Dreier-WG mit Koppel und Stall für die Esel, Hasen, Hühner und so weiter. Zu seinem Ausflug gestartet war er am Freitag. Die Nächte verbringt Cihan dort, wo Platz für sein Biwak und seine Tiere ist und wo es auch erlaubt ist, Rast zu machen. Und was erwartet er von diesem doch außergewöhnlich Trip in die Heimat seiner Vorfahren? „Ich möchte, so wie jetzt, weitere viele nette Menschen treffen, mich mit ihnen unterhalten und viele Geschichten erfahren.“ Selbstverständlich hält er alles in einem Tagebuch fest, fotografiert und filmt er und stellt seine Reiseeindrücke auch auf TikTok. Im Übrigen habe er auch schon ein Angebot bekommen, seine Reise als Buch zu veröffentlichen. Doch was letztendlich die Reise bringen wird, steht noch in den Sternen. Übrigens, die Passanten rund um den Markt zeigten sich begeistert von der kleinen Karawane, zumal sich Esel wie Hunde geduldig streicheln ließen.