Schutzzäune für die Gilchinger Linden machen wenig Sinn
Die Polizei monierte zudem die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h
Gilching – Die laut Umweltamt Gilching „bedeutende Lindenallee“ an der Brucker Straße, Richtung Ortsausgang Alling, sorgte für einige Irritationen. Weil es vorgeblich viele Beschwerden aus der Bevölkerung wegen nachhaltiger Baum-Schäden, entstanden durch den Salzeintrag während der Wintermonate, gegeben habe, veranlasste die Gemeinde spezielle, gut einen Meter hohe Schutzzäune. „Die Bedeutung dieser Bäume geht über ihre ästhetische Pracht hinaus. Sie bieten wertvolle Ökosystemdienstleistungen wie Kühlung, Habitatfunktion und Sauerstoffproduktion, die sowohl für die Tierwelt als auch für die lokale Gemeinschaft von unschätzbarem Wert sind“, betonte Christine Hammel, vom Amt für Umwelt, Energie und Klima.
Nun hagelte es erneut Beschwerden. Unter anderem monierte Oliver Fiegert (BfG) in der jüngsten Bauausschusssitzung, dass die angebrachten Schutzzäune wenig Sinn machten und zudem zu weit ins Straßenbild hinein reichten. „Durch diese Maßnahme wird das Salz nicht abgehalten, das durch die Autos von der Straße nach außen verdrängt wird und so in den Untergrund fließt. Geht es nicht verträglicher, weniger hoch und weniger massiv?“
Bürgermeister Manfred Walter räumte wiederum in der Ratssitzung am Dienstag ein, dass die Schutzzäune nicht das optimale gewesen seien und mittlerweile auch schon abgebaut wurden. Im Übrigen erklärte er, dass es bei der Maßnahme nicht um die Salzeinträge ins Erdreich gegangen ist, sondern um massive Salzschäden an den Baumrinden. Diese seien durch die eigenen Räumfahrzeuge beim Verdrängen des gesalzten Schneematsches entstanden. „Es gibt eine ganz spezielle Baumkrankheit, die nur über die Rinde eindringt und sich dann ausbreitet. Wir sind aber dabei, für nächstes Jahr zum Schutz der Baumrinden ein sinnvolleres System zu finde“, versprach der Rathauschef. Im Übrigen habe es eine Rüge durch die Polizei gegeben, weil Gilching eigenmächtig entlang der Lindenallee eine 30 km/h Zone ausgewiesen hatte. „Jetzt prüft das Landratsamt, ob dies dort möglich ist.“