„Es könnte noch ein Jahrhundert ins Land ziehen, die Wunden, die die Gebietsreform anno 1972 den Oberpfaffenhofener geschlagen hat, verheilen nicht. Ein bisserl kann man es ja verstehen. Wurde ihnen doch als Trostpflaster für die Aufgabe der Selbständigkeit unter anderem ein neuer Bürgersaal versprochen. Bekommen aber hat ihn die Gemeinde Weßling in Form des Pfarrstadels. Und jetzt soll auch noch die neue Schule, das Signal war erkennbar, nach Weßling kommen. Obwohl sich das Gremium vor acht Jahren eindeutig für Oberpfaffenhofen ausgesprochen hatte. Wenn da nur mal kein Aufstand droht. Auf der anderen Seite gebe es gute Gründe für die Oberpfaffenhofener, sich generös zu zeigen. Wer kennt denn schon außerhalb des Landkreises eine Gemeinde Weßling? Niemand. Oberpfaffenhofen aber ist seit über 50 Jahren nicht nur international, sondern gleichermaßen im All ein Begriff. Diesem Weltruf konnte selbst die Gebietsreform nichts anhaben und daran wird auch eine Schule in Weßling nichts ändern…“.
Ein Kommentar, den ich im Februar 2006 für den Starnberger Merkur verfasste. Je nun, der Pfarrstadel feierte kürzlich sein 20stes Jubiläum und der Bau der Schule ist auch schon ganz schön weit fortgeschritten. Beides natürlich in der Gemeinde Weßling. Und wo bleiben die Oberpfaffenhofener? Obwohl, viele Stimmen aus dem Weßlinger Ortsteil sagen mittlerweile sogar, froh zu sein, einem Verkehrschaos entgangen zu sein. Insbesondere, was den einst vorgesehenen Standort für die geplante Schule am Georg-Schmid-Weg angeht. Ist man als Schüler nämlich früher zu Fuß oder mit dem Radl unterwegs gewesen, wird heutzutage fast jedes Kinder per Mama-Taxi zur Schule gefahren und auch wieder abgeholt. Was allerorts zu Verkehrschaos führt. Dieser Kelch ging in jedem Fall – wenn auch knapp – so doch vorbei.