Junge Frau als Mordopfer per Internet gefunden
Um eigenen Tod vorzutäuschen, Doppelgängerin zum Ermorden gesucht
Bereits im Oktober vergangenen Jahres wurde die Leiche einer 23-jährigen Frau aufgefunden. Fundort war ein Fahrzeug an der Peisserstraße in Ingolstadt. Erkennbar war sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Wenige Tage danach wurden eine damals 23Jährige Deutsch-Irakerin sowie ein ebenfalls 23Jähriger Kosovare unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Das Amtsgericht Ingolstadt erließ Haftbefehle wegen des Verdachts auf Totschlag- die Festgenommenen sitzen seither in Untersuchungshaft.
Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass die Tatverdächtige aufgrund familiärer Probleme untertauchen und ihren Tod vortäuschen wollte. Zur Umsetzung fassten die Beschuldigten bisherigen Erkenntnissen zufolge den Plan, online eine der Deutsch-Irakerin ähnlich sehende Frau zu suchen, diese zu töten und so zu platzieren, dass der Leichnam für die Beschuldigte gehalten würde.
Tatsächlich begann die damals 23Jährige in Folge, über mehrere von ihr genutzten Social-Media-Accounts Kontakt zu ihr ähnlich sehende Frauen aufzunehmen. Diese lockte sie dann unter falschen Versprechungen zu einem Treffen. In diesem Zusammenhang führte sie diverse Chats mit mehreren jungen Frauen. Was scheinbar zum Erfolg geführt hat. Anfang August nahm die Tatverdächtige dann auch Verbindung zum späteren Opfer auf und vereinbarte ein Treffen für den 16. August 2022. Zu diesem Zweck reiste sie zusammen mit dem Mitbeschuldigten in ihrem Pkw in den Großraum Heilbronn, um das spätere Opfer von zu Hause abzuholen. Noch während der Rückfahrt wurde das Opfer wie geplant unter einem Vorwand aus dem Fahrzeug gelockt und in einem Waldstück mit einer Vielzahl von Stichen in den Körper heimtückisch und aus niederen Beweggründen getötet. Danach setzten die Beschuldigten ihre Fahrt nach Ingolstadt fort, wo der Leichnam am Abend des 16. Augusts im Fahrzeug liegend aufgefunden wurde.
Die von der Kriminalpolizei Ingolstadt in enger Abstimmung mit der sachleitenden Staatsanwaltschaft Ingolstadt geführten, äußerst umfangreichen Ermittlungen begründen nunmehr den dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlich begangenen Mordes. Entsprechend beantragte Haftbefehle wurden durch den zuständigen Richter am Donnerstag und Freitag erlassen und in Vollzug gesetzt. Die Beschuldigten sind weiterhin in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten untergebracht, die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Aufgrund des laufenden Verfahrens können zum jetzigen Zeitpunkt keine näheren als die geschilderten Angaben gemacht werden.
Polizeipräsidium Oberbayern Nord
Präsidialbüro/ Pressestelle