Manfred Herz schockiert über nicht nachvollziehbare Entscheidung im Gemeinderat
Geplante Abrundung des alten Gewerbegebietes Gilching Nord soll neu aufgerollt werden
Gilching – Ein längst beschlossene Vorhaben wurde kürzlich vom Gemeinderat in Gilching abgeschmettert. Auf der Tagesordnung stand die „Revitalisierung und Erweiterung des Gewerbeparks Gilching Nord“. Wie berichtet, lehnte das Gremium mehrheitlich die Erweiterung ab und beschloss lediglich, das alte Gewerbegebiet zu modernisieren. Für Gewerbereferent Manfred Herz (CSU) nicht nachvollziehbar. Er will in Absprache mit allen Fraktionen einen neuen Anlauf starten.
„Ich weiß wirklich nicht, was die plötzliche Verweigerung sollte. Bei der so genannten Erweiterung von Nord handelt es sich lediglich um eine maßvolle Abrundung des alten Gewerbegebietes und wurde bereits in den 70igern geplant und ist so auch im Jahr 2005 im Flächennutzungsplan festgeschrieben“, betonte Herz. Mit der Umsetzung habe man lediglich bis zur Fertigstellung der Westumgehung gewartet, um die Erschließung künftig von dort aus zu regeln und so den Liefer- und Anfahrtsverkehr aus dem Ortszentrum heraus zu bekommen. „Als wir 2008 außerdem Antrag stellten, zudem das alte Gebiet zu modernisieren und den heutigen Anforderungen anzupassen, stand für mich fest, dass dies nur in Zusammenhang mit der bereits beschlossenen Abrundung Sinn macht. Es wurde zwar beschlossen, das alte Gewerbegebiet zu revitalisieren, das wird aber so nicht klappen. “
Mit einer einfachen Rechnung begründet der 61Jährigen Unternehmer, weshalb Gewerbe und Arbeitsplätze wichtig für eine funktionierende Kommune sind, in der auch soziale Projekte nicht zu kurz kommen sollten.
„Wir haben rund 30 Millionen Euro Einnahmen. Davon 17 Millionen durch die Einkommenssteuer und 13 Millionen durch die Gewerbesteuer. Auf die Einkommenssteuer haben wir keinen Einfluss, aber beim Gewerbe haben wir es weitgehend in der Hand. Bieten wir entsprechende Rahmenbedingungen, sind wir auch für Firmen interessant, die gute Gewerbesteuer zahlen. Im Landkreis wird Gilching mittlerweile beneidet, weil wir der Gewerbestandort Nummer eins geworden sind und so auch entsprechend Kindergärten, Schulen, Vereine und weitere soziale Projekte bezuschussen können.“
Dennoch stehen noch viele Projekte auf der Warteliste, unter anderem die zwei geplanten Feuerwehrhäuser für Gilching und Geisenbrunn, für die rund 30 Millionen Baukosten veranschlagt wurden, mahnt Herz. „Die Finanzierung ist nur dann gesichert, wenn auch das Gewerbe weiterhin floriert, und Firmen, die der Gemeinde guttäten, nicht abgewiesen werden.“ Derzeit bestehe ein ermittelter Bedarf an Gewerbeflächen von rund 21000 Quadratmetern, die als Abrundung bei Nord so auch vorgesehen waren. „Das lehnten leider die SPD wie auch die Grünen rundweg ab. Diese immer wieder kehrende lebensfremde wie auch wirtschaftsfeindlichen Haltung schockiert mich immer wieder aufs Neue. Einerseits wird stets optimale räumliche Ausstattung sowie personelle Betreuung in allen sozialen Einrichtungen gefordert. Es wird aber nie überlegt, wie das alles finanziert werden soll. Ich werde aber auf alle Fälle am Thema dranbleiben und überlegen, wie wir den abgelehnten Antrag durch neue Argumente noch einmal stellen und wie wir auch die Gegner mit ins Boot holen können.“
Ein Vorhaben, das auch Matthias Vilsmayer (FW), Chef des Gilchinger Unternehmens „blueants“, unterstützt. „In den letzten 25 Jahren sind wir mit unserem Unternehmen zweimal in Gilching umgezogen, da wir räumlich an die Kapazitätsgrenze kamen. Wir sind fest davon ausgegangen, dass das Vorhalte-Gebiet bei Nord, wie geplant, ausgewiesen wird und wir uns entsprechend vergrößern können. Der Bedarf, zu erweitern, ist bei vielen heimischen Unternehmen da. Um bei der Vergabe der Flächen ein Wort bei der Planung und Vergabe mitzureden, könnte die Gemeinde ja Grundstücke kaufen und mit den Eigentümern auch gemeinsame Eckpunkte festlegen.“
Auf Anfrage bei einem Sprecher der 23 betroffenen Grundstückseigner betonte dieser: „Wir wurden leider in das Vorhaben nicht mit involviert. Deshalb werden wir uns demnächst treffen und darüber diskutieren, wie wir weiter vorgehen sollen.“ Uli Singer
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