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Fernwärme startet in Gilching durch

Transparenz wird groß geschrieben - weitere Infos online

Gilching – „Ich bin überwältigt. Alle Erwartungen wurden übertroffen“, sagte Klaus Drexler, Chef der Gemeindewerke Gilching, angesichts der rund 250 Besucher, die am Dienstag zum Thema Fernwärme in den Rathaussaal gekommen waren. Sie hatten zwei Stunden Zeit, sich ausführlich über die alternative Energiegewinnung zu informieren. Eine weitere Veranstaltung zum Thema findet am 14. Dezember, 19 Uhr, im Don Bosco in Gauting statt. Zeitnah ist außerdem ein Online-Auftritt geplant.


Dass fossile Brennstoffe der Vergangenheit angehören und angesichts des Klimawandels schon bald nicht mehr Verwendung finden, machte unter anderem Jan Haas, Projektleiter Fernwärme, deutlich. Die Gemeinde Gilching ist in Kooperation mit dem Verbund „Silenos Energy“ längst schon dabei, auf Fernwärme durch heißes Tiefen-Wasser für Betriebe wie auch private Gebäude zu setzen, betont er. „Unser Plan ist, sehr schnell ein großes Netz aufzubauen, um die fossile Energie durch regenerative zu ersetzen.“ Haas prognostizierte hundert Anschlüsse pro Jahr, die zu schaffen seien, so dass bis 2050 ein Netz von 31 Kilometern und 1040 Anschlüssen für die Versorgung in Gilching bereitstehe. Dass Haas‘ Worte durchaus der Realität entsprechen, ist aktuell an der Verlegung der Rohrleitung entlang der Landsberger Straße (Bauabschnitt I) zu sehen. Innerhalb kürzester Zeit wurde dort das Rohrsystem zwischen Röchner-Knoten und Waldstraße verlegt, so dass demnächst auch die Wärme-Übergabestationen in die jeweiligen Keller eingebaut werden. Aktuell sind es an der Landsberger Straße 34 Mehrfamilienhäuser, deren Eigentümer Interesse bekundet haben und demnächst umgerüstet werden.

Der Kreislauf der Fernwärme… rot: heißes Wasser kommt mit etwa 70 bis 80 Grad ins Haus … blau: Nach getaner Arbeit fließt das Wasser auf etwa 50 bis 55 Grad abgekühlt wieder zurück zum Ursprungsort – um sich dann im Falle einer Pellet- oder Hackschnitzel-Heizzentrale erneut aufgeheizt wieder auf den roten Weg zu machen… Bei der Tiefengeothermie ist es etwas anders. Hier fließt das erkaltete Wasser (blau) wieder ins Erdreich zurück, da heißes Wasser aus etwa 3000 Meter Tiefe hochgepumpt und ins System eingespeist wird.

„Bleibt das sommerliche Wetter, kann flott weiter gebaut werden, so dass wir bis Jahresende in Betrieb gehen“, sagte Haas. Für die „Silenos Energy“ erklärte Patrick Schulte-Middelich von der „ASTO-Business-Group“, Partner bei „Silenos“, das Genehmigung-Prozedere für die Bohrungen, um Tiefenwasser fördern zu dürfen. „Die bürokratischen Hürden sind sehr hoch. Bayern hat die strengsten Vorschriften. Hier geht es um die Sicherheit, und das ist gut so“, versichert Schulte-Middelich.  Doch selbst das Wasserwirtschaftsamt Weilheim habe bereits signalisiert, das Projekt sei genehmigungsfähig. Mit Bohrbeginn rechnet er Anfang 2024. „Wir alle wollen kein Öl und kein Gas mehr, deshalb arbeiten wir auch alle an dem interkommunalen Projekt eng zusammen“, erklärte er. Mit dabei unter anderem noch die Gemeinde Weßling, der Flughafen Oberpfaffenhofen sowie Gauting und Gilching. Im dritten Teil hatten die Bürger das Wort. Durch die Bank wurde das Projekt Fernwärme befürwortet, jedoch gab es viele Fragen in Punkto Preisgestaltung bei Bezug. Haas räumte ein, dass angesichts der unsicheren Zeiten keine hundertprozentige Aussage möglich sei. Zumal als Interimslösung mit Holzpellets Wärme erzeugt werde und diese im Preis heftig angezogen haben. Er erklärte sich aber für individuelle Beratungen bereit, beziehungsweise werden demnächst über einen Online-Auftritt weitere Infos bekannt gegeben. Großes Interesse bestand außerdem an der Erschließung von Nebenstraßen wie den Jägerweg, die Waldstraße sowie die Flurgrenzstraße. Dazu erklärte Haas: „Appellieren sie an ihre Nachbarn, sich baldmöglichst anzumelden. Je mehr Interessenten, desto eher besteht auch die Chance, frühzeitig mit dabei zu sein.“ Mehr Infos gibt es im Internet unter www.gemeindewerke-gilching.de/Fernwärme/.

Uli Singer

Uli Singer

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