Karl Roth – ein gern gesehene Gast am CSU-Stammtisch in Gilching
Gilching – Der Stammtisch in Bayern ist schlichtweg mehr als nur ein Tisch. Seit dem 18. Jahrhundert ist er ein fester Ankerpunkt in Gasthäusern, wo sich ein fester Kreis von Menschen regelmäßig trifft. Auch wenn im Zeitalter von Internet, Facebook-Foren und Twitter-Debatten der Stammtisch überflüssig scheint, er bleibt weiterhin ein soziales Biotop, ein informelles Parlament und oft das Herzstück des dörflichen Lebens. Ehrengast beim jüngsten CSU-Stammtisch im „Oberen Wirt“ in Gilching war Karl Roth, ehemaliger Bürgermeister von Andechs und bis vor sechs Jahren Starnberger Landrat.
„Normal bleiben ja die Mitglieder eines Stammtisches unter sich“, erklärt Gastgeber Roland Schrafstetter, „aber man kann ja auch mal eine neue Idee ausprobieren und sie beibehalten, wenn sie ankommt“. Der Gilchinger CSU-Ortsvorsitzende hat erst vor wenigen Jahren den so genannten CSU-Stammtisch in der Traditionsgaststätte im Altdorf von Gilching initiiert. „Vor kurzem kamen wir dann auf die Idee, über den Tellerrand hinauszuschauen und um unsere Gesprächsthemen etwas auszuweiten, jeweils auch Ehrengäste einzuladen.“ Wie berichtet, nahm beim November-Stammtisch die Großnichte von Liesl Karlstadt, Jeanette Scherer, teil. Schrafstetter: „Es war ein voller Erfolg und es hat nicht nur uns gefallen, auch unser Gast und ihr Ehemann Günther waren so begeistert, dass sie wiederkommen wollen.“
Dies bestätigte auch Karl Roth, der durch seinen Besucht am Dezember-Stammtisch mit humorvollen Anekdoten und interessanten Hintergrundgeschichten den Abend bereicherte. Hellhörig wurde Roth, als Bernhard Vornehm, Vorsitzender vom Stopselverein Geisenbrunn, erzählte, was der Verein unter anderem auf sozialer Ebene leiste, aber dass er auch das gesellige Leben in Geisenbrunn unterstütze.

Roth wiederum schwelgte in Erinnerungen und erzählte erstmals, dass er dem Stopselverein in Fischen angehört habe, und es sehr bedauere, dass sich dieser längst schon aufgelöst habe. Interessant aber war, als die Sprache auf das Erkennungszeichen der Stopsler kam und den staunenden Gästen erklärt wurde, dass es bezüglich des Aussehens eines Stopsels keine einheitliche Vorgabe gibt. Es besteht lediglich die Auflage, dass er immer und überall mit dabei sein und auf Zuruf hergezeigt werden muss. Was Bernhard Vornehm (Foto links) auch sofort demonstrierte und seinen Stopsel aus der Hosentasche zog.
Es blieb auch nicht aus, dass nachgefragt wurde, inwieweit Roth sein Amt als doch beliebter Landrat beziehungsweise generell seine politische Arbeit vermisse? Dass er gerne und auch manches Mal mit etwas Wehmut an seine Zeit als aktiver Politiker zurück denke, jetzt aber vollauf mit den Enkelkindern und privaten Aktivitäten beschäftigt sei, betonte Roht. „Ich freue mich aber immer wieder, alte Weggenossen zu treffen und dann sprechen wir auch über frühere oder aktuell politische Themen.“
Zur Stimmung beitrugen zu später Stunde die Sänger des Männergesangvereins, die sich nach der Probe im Saal vom „Oberen Wirt“ auf einen Umtrunk im Gastraum niederließen und zur Einstimmung ein „Prost, Prost, Prösterchen“ schmetterten.
„Also, wenn’s eich nix ausmacht, tät‘ ich gerne öfters an Eurem Stammtisch teilnehmen“, versprach Roth. Was allgemein bejaht wurde.
Der nächste CSU-Stammtisch findet zwar im Januar statt, jedoch nicht wie gewohnt, am ersten Montag im Monat sondern voraussichtlich eine Woche später. Laut Schrafstetter wird der Termin und der dazu eingeladene Ehrengast rechtzeitig bekannt gegeben.
Text/Foto: Uli Singer



