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Hund stirbt, weil er bei 30 Grad im Auto eingeschlossen war

Für mehr Herz, mehr Mitgefühl und mehr Verantwortung plädiert die Tierhilfe Tutzing

Tutzing – Er war ein Freund, ein Begleiter, ein Familienmitglied. Und doch musste er sterben, weil seine Besitzer für einen Moment die Verantwortung vergaßen. Die Folge war, dass am gestrigen Samstag ein Hund in Tutzing sein Leben verlor – nicht, weil er alt oder krank war, sondern weil er bei 30 Grad im Schatten im Auto zurückgelassen wurde.


„Nur kurz“, sagte der Halter. Das Fenster sei einen Spalt weit auf gewesen, das Auto im Schatten geparkt. Doch Hitze kennt kein Pardon, keine Ausrede. Im Auto wird der Schatten zur Falle, das Fenster zum Feigenblatt. Die Helfer der Tierhilfe Tutzing eilten auf Anruf des Hundebesitzers sofort herbei. Was sie sahen, brannte sich ein: Ein lebloser Körper, die Zunge weit aus dem Maul, die Atmung flach. Trotz aller Bemühungen kam jede Hilfe zu spät. Der Vierbeiner starb an Hitzschlag.

Langsam. Still. Unnötig. „Es tut unendlich weh“, sagt der Stephen Holzner, Vorstand der Tierhilfe Tutzing. Es hätte nicht passieren dürfen, weil es so leicht zu verhindern gewesen wäre. Man muss es sich selbst einmal vorstellen: Man sitzt in einem stickigen Raum. Die Luft steht, jede Bewegung fällt schwer. Dein Körper brennt von innen, du ringst um jeden Atemzug. Für Hunde ist das Auto bei Hitze ein Backofen – nur ohne Ausstiegsklappe. Sie hecheln verzweifelt, kämpfen, bis der Körper versagt.

Schon bei 25 Grad draußen wird es im Auto innerhalb 15 Minuten lebensgefährlich. 40 Grad Körpertemperatur – das ist der Punkt, an dem Organe versagen.

Wer nun glaubt, so ein Unfall sei ein Kavaliersdelikt, täuscht. Zurücklassen bei Hitze ist kein Missgeschick. Es ist Tierquälerei. Das sagt nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch das Gesetz: § 17 Tierschutzgesetz – und es drohen bis zu 25.000 Euro Strafe oder sogar Gefängnis.

Stephan Holzer und Stellvertreterin Anja Corbera von der Tierhilfe Tutzing sind wütend, traurig – und entschlossen: „Nur kurz ist schnell zu lange“, sagen sie. Deshalb ihr dringender Appell: „Kein Weg und auch keine so genannte wichtige Erledigung ist wichtiger als ein Leben. Lassen Sie Ihren Hund bei sommerlichen Temperaturen nie im Auto zurück. Nicht für zehn, nicht für fünf – nicht einmal für zwei Minuten. Es ist es nicht Wert. Kein Tier soll sinnlos sterben müssen, nur weil ein Mensch unbedacht seine Verantwortung nicht wahrgenommen hat.“

Wer mehr über die Arbeit der Tierhilfe Tutzing erfahren möchte, Informationen gibt es im Internet unter 👉 www.tierhilfe-tutzing.de.


Uli Singer

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