Gefährlicher Nestbau – zumindest für Fotografen
Johann Belle erinnert sich an friedvolle gallische Feldwespen
NEUE SERIE: MEIN LIEBLINGSTIER
Wörthsee – Eigentlich sind Wespen nicht wirklich böse und wollen auch nichts von Menschen, bis auf ihre Süßigkeiten – vielleicht. Dass man trotzdem Respekt haben sollte, durfte ich am eigenen Leib erfahren. Nachdem ich ein Wespennest in meinem Umfeld bereits zwei Tage beobachtet und auch fotografiert hatte, wurde ich etwas zu mutig. Unbedacht – dachte die Wespen haben mittlerweile Vertrauen zu mir aufgebaut – näherte ich mich offensichtlich etwas zu hektisch dem Wespennest.
Was den Wespen keineswegs gefiel. Gleichwohl es sich bei meinen Flug-Objekten um die bekanntlich friedlichen, gallischen Feldwespen handelte, der Stich auf meinem Nasenrücken, nahe der Augen, kann keineswegs unter „freundliche Begrüßung“ abgelegt werden. Mit brachte es zugeschwollene Augen sowie einen Krankenhausbesuch mit strengster Bettruhe ein. Zugegeben, es war alleinig meine Schuld. Im Vergleich: kommt jemand in meinem Garten stürmisch auf mich zu gerannt, empfehle ich schon jetzt: „Er muss ebenfalls mit dem Schlimmsten rechnen.“ Ähnlich meiner zwei friedvollen Wespen, die mit einem Angriff rechneten und sich nur deshalb ungestüm und verteidigungslustig auf das stürzten, was am weitesten aus dem Gesicht heraus abstand. Eine Chance auf Rückzug räumten sie mir leider nicht ein.
Übrigens: Die friedlichen gallischen Feldwespen erkennt man leicht an ihrem Flug mit hängenden Hinterbeinen. Sie bauen nur ganz kleine Nester … kleiner als eine Faust.
Johann Belle, Wörthsee