Eine temporäre Erfolgsgeschichte aus Gilching
Faszinierende Kunstwerke zum Abschied der Zelenka-Gebäude
Gilching – Es war ein Experiment, das mit Unterstützung von Thomas Vilgertshofer aus Alling zu einer kleinen Erfolgsgeschichte wurde. Ursprünglich hatte der Graffitikünstler Melander Holzapfel alias „Lando“ aus Gilching die Idee, freie Flächen zu finden, um Jugendliche an die Graffiti-Kunst heranzuführen.
Grundgedanke der Idee war unter anderem, die ziellosen Schmierereien an Häusern, Garagen und Bahnunterführungen weitgehend verhindern zu können. Gelegen kam, dass die Industrie-Gebäude der Firma Zelenka an der Frühlingsstraße dieser Tage abgerissen werden, und Vilgertshofer als neuer Eigentümer von Landos Idee begeistert war.
Start der Aktion, an dem sich junge Talente aus dem Jugendtreff beteiligten, war am 1. August. Unterstützt wurde das Unternehmen außerdem von professionellen Graffitikünstlern, die in der Kürze der Zeit die durchaus maroden Mauern zu einer temporären Leinwand für Graffitikunst werden ließen. Begeistert waren die zahlreichen Zaungäste, die bis aus München, Weilheim und Landsberg angereist kamen. Aber auch viele ehemalige Mitarbeiter von Zelenka kamen ein letztes Mal, um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen bevor die Abriss-Bagger ihre Arbeit aufnehmen. Zum Abschied der Aktion trafen sich am Dienstag trotz Dauerregens Bauunternehmer Vilgertshofer (2. von rechts), Urheber Lando (rechts), Gilchings Bürgermeister Manfred Walter (2. von links) sowie Marco Ziegletti (links) alias Mr. Gum. Von ihm stammen die meistern Werke, unter anderem auch die vorwitzige Gans, die haushoch das Geschehen bis zum Abriss der Gebäude überwacht. Mehr zu sehen ist auf Instagram unter mr.gum_art .
Angetan war auch der Rathauschef, der feststellte: „Diese kreative Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen und Talenten zeigt, wie Kunst Gemeinschaften verbinden und inspirieren kann.“ Bedauert wurde das schnelle Ende allgemein. Die Kunstwerke aber wurden allesamt professionell fotografiert und werden nun von den Künstlern auf ihren jeweiligen Internet-Seiten veröffentlicht. Und was kommt nun anstelle der Zelenka-Gebäude hin? „Ist der Abriss erledigt, starten wir sofort mit dem Bau von Wohnungen“, betonte Vilgertshofer. Insgesamt sollen rund 50 Wohneinheiten entstehen. Er versprach außerdem, eigne sich ein weiteres Objekt für so eine „Tolle Aktion“, mit Lando Kontakt aufzunehmen.
Das Betreten des Zelenka-Geländes ist übrigens aus Sicherheitsgründen ab sofort verboten.