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Ein Wunder in der Vorweihnachtszeit – Kater Grigio ist wieder zuhause

Aus der Serie "Mein Lieblingstier" Nummer 6

Er ist wieder da! Nein, nicht der Schnee, sondern unser geliebter Kater Grigio. Vor fünf Monaten abgetaucht, stand er jetzt vor unserer Türe und tat so, als wäre nichts geschehen. Alle Such-Aktionen via Aushänge und Internet-Aufrufe waren buchstäblich für die Katz‘er kam zurück, ohne dass er je gesehen wurde.


Für schlaflose Nächte und viele Tränen, auch bei unseren drei Enkelinnen, sorgte das plötzliche Verschwinden unserer Schmuse-Katers Grigio. Obwohl ja bekanntlich die Hoffnung zuletzt stirbt, nach fünf Monaten Abstinenz jedoch glaubte keiner mehr so richtig daran, dass er je wieder zurückkommen würde. Von wegen. Wo sich Grigio herum getrieben hat, werden wir nie klären können. Letztendlich aber schien er zu ahnen, wo seine wirkliche Heimat ist und dass außerdem ein kalter Winter bevor steht. Das Miauen, das ich eines Abends vernahm, war unverkennbar und auch keine Einbildung meinerseits. Nein, als ich hoffnungsfroh die Terrassentüre öffnete, stand er wahrhaftig da, wohl genährt und pumperlgsund und tat grad so, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass er mit offenen Armen Willkommen geheißen wird. Er buhlte um meine Zuneigung, streckte seine Pfötchen hoch und schmiegte sein kleines Köpfchen an meine Beine. Ich bin überzeugt, kein Hund kann seine Zuneigung deutlicher ausdrücken. Da stand ich nun, gerührt und den Tränen nahe von so viel Liebe und war überzeugt, dass es sich hier um ein Wunder in der Vorweihnachtszeit handeln muss. Verziehen die schlaflosen Nächte, die Stunden, die wir tags und auch nacht auf der Suche nach dem Ausreißer waren und die Sorgen, die wir uns um ihn machten. Nein, zärtlich hob ich ihn hoch und genoss seine liebevollen Blicke. Zum Glück war mein Mann Oliver in der Nähe, der mir versicherte, dass ich nicht träumte und mein Grigio tatsächlich in meinen Armen lag.

Grigio, vor seinem Wandertrip in die fremde weite Welt

Die Freude war nicht nur meinerseits, auch Grigios Bruder Micio gesellte sich zu uns und begrüßte seinen geliebten Spielgefährten mit kleinen Nasenstüpsern. War ich glücklich, dass sie sich sofort wieder erkannten und auch wieder vertrugen. Erstaunlich war, als Grigio unser Haus verließ, war er noch ein junger Kater. Jetzt aber sah er sehr erwachsen und auch etwas geläutert aus. Und, obwohl er fünf Monate unterwegs war und wer weiß was getrieben hat, sein Zustand war, wie gesagt, sehr gut. Klar, dass unser nächster Schritt in Richtung Küche ging, wo Grigio in kürzester Zeit den Inhalt von einem halbes Dutzend Katzentütchen verputzte. Schön wäre es ja, wenn er irgendwie von seinen Abenteuern erzählen könnte oder sich jemand melden würde, wo er möglicherweise seine Auszeit verbracht hatte.

Rückblickend gesehen war das Leben ohne den lustigen kleinen Kerl sehr traurig und die Sommermonate für mich die schlimmsten meines Lebens. Die Ungewissheit, dass er gar tot oder verletzt, weil überfahren irgendwo liegen würde oder bestenfalls doch bei fremden Leuten untergekommen ist, nagte fortwährend in meinem Unterbewusstsein. Immer wieder liest oder hört man ja von Katzen, die aufgrund ihres ausgezeichneten Orientierungssinns nach Wochen oder gar Jahren wieder zurückkommen. Dass wir zu diesen Auserwählten gehören sollten, wagte ich nicht zu hoffen. Doch wie schon eingangs erwähnt, die Hoffnung stirbt zuletzt und daran sollte man sich vielleicht auch in vielen anderen Momenten erinnern.

In diesem Sinne ein schönes Weihnachtsfest und ein herzliches Dankeschön an alle, die uns bei der Suche nach Grigio unterstützt haben.
Uschi Kübrich


Uli Singer

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