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Campus Oberpfaffenhofen – Haltestelle Weichselbaum wieder im Gespräch

Generell wurde Unterstützung für eine bessere ÖPNV Anbindung zugesagt


Verkehrsminister Bernreiter unterstützt S-Bahn-Haltestelle Weichselbaum und Erweiterung X-Bus 910

Oberpfaffenhofen – Während sich der Forschungsstandort Oberpfaffenhofen zu einem wirtschaftlich wichtigen Zentrum mit tausenden von Arbeitsplätzen entwickelt hat, mangelt es an ausreichend öffentlichen Verkehrsverbindungen, um auf das Auto verzichten zu können. Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Bei einem Gespräch mit dem Bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter, das am Mittwoch im Bayerischen Verkehrsministerium mit Vertretern der Landkreisbehörde, der Kommunen, des MVV, des Sonderflughafen sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stattgefunden hat, soll eine zeitnahe bessere ÖPNV-Anbindung signalisiert worden sein.

Im Fokus stehe aus Sicht von Landrat Stefan Frey die rasche Reaktivierung des ehemaligen S-Bahnhofs Weichselbaum sowie die Verlängerung des X-Busses 910 an den S-Bahnhof in Geltendorf im Landkreis Landsberg. Dazu habe Minister Christian Bernreiter sowohl zur Planung wie auch zur Umsetzung der Maßnahmen zugesagt. Laut Bernreiter sähen die nächsten Schritte wie folgt aus: Ab 2028 sehe er eine echte Realisierungschance für die S-Bahnstation Weichselbaum. Voraussetzung sei eine positive Kosten-Nutzenanalyse. Ergebnisse erwarte er bis Ende des Jahres. Anschließend müssten mit der Deutschen Bahn die Planungs- und Finanzierungsverhandlungen geführt werden, die als Voraussetzung für die Durchführung eines eisenbahnrechtlichen Planfeststellungsverfahrens und letztendlich für den Bau notwendig sind. Eng in Zusammenhang mit der Realisierung dieser Baumaßnahme stehe der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Steinebach und Seefeld-Hechendorf. Auch hierfür bedürfe es zunächst Planungen und der Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens. Wobei der Förderung durch den Freistaat „sehr enge Grenzen gesetzt“ sind, hieß es.

Professor Dr. Christian Juckenack, Vertreter des Flughafeneigentümers, möchte mit Blick auf die Bedeutung des Standortes und die Standortwahl in weiteren Gesprächen mit der Deutschen Bahn jedoch für eine Interimslösung sowie für deren rasche Umsetzung werben. Unterstützt wird er hierbei auch von MVV-Chef Dr. Bernd Rosenbusch.


Für die Verlängerung der X-Buslinie 910 zur Anbindung des Allgäus sagte Bernreiter ebenfalls seine grundsätzliche Unterstützung mit Fördermitteln des Freistaats Bayern zu. Entscheidend für eine erhöhte Förderung als landesbedeutsame Buslinie sei aber der Lückenschluss zwischen SPNV-Achsen mit positiver Bewertung für den SPNV sowie keine Konkurrenzierung der Linie X900. Realistisch sei die Umsetzung für 2025. Staatsminister Bernreiter: „Verkehrlich sinnvolle Maßnahmen, die den ÖPNV vor Ort verbessern und damit den Wirtschaftsstandort stärken, unterstützen wir als Freistaat mit ganzer Kraft.“ Die Bürgermeister Dr. Brigitte Kössinger (Gemeinde Gauting) und Michael Sturm (Gemeinde Weßling) wiesen außerdem auf die Bedeutung des Campus Oberpfaffenhofen hin und dankten Bernreiter für die in Aussicht gestellte Unterstützung.


Der Campus Oberpfaffenhofen liegt im Gebietsbereich der Gemeinden Gauting, Gilching und Weßling.  Bereits heute arbeiten rund 12.000 Beschäftigte am Standort rund um den Forschungs- und Sonderflughafen. Bis zum Jahr 2030 entstehen dort voraussichtlich etwa 8.000 weitere Arbeitsplätze. Der Sonderflughafen gehört mit den Instituten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit rund 2.000 Beschäftigten bereits heute zur Gruppe der zwölf Flughäfen im Bundesinteresse. Angebunden ist der deutschlandweit größte Standort von Luft- und Raumfahrtinstitutionen bislang über die S-Bahnhöfe Neugilching und Weßling sowie über die Buslinien X910 und 947. 60 Prozent der Beschäftigten aus München und bis weit aus dem Allgäuer Raum nutzen jedoch derzeit noch den PKW für die Anreise zum Arbeitsplatz. Die Ein- und Auspendelbewegungen liegen bei etwa 9.225 PKW-Fahrten pro Tag.


Uli Singer

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