Allgemein

A Mordsgaudi dahoam und in der Fremde

Ein Festkonzert anlässlich 50 Jahre Blaskapelle

Erling – Die Gründung der Blaskapelle Erling-Andechs vor 50 Jahren ist maßgeblich der Kirchenverwaltung zu verdanken. Federführend war damals Pater Coelestin Stöcker. Von Anfang an mit dabei war auch Karl Lechner, der im nächsten Jahr nach 30 Jahren im Amt nicht mehr für den Vorsitz kandidieren wird.

KARL LECHNER lädt für kommenden Samstag, 29. Oktober, 19.30 Uhr anlässlich 50 Jahre Blaskapelle
zum Festkonzert in den Floriansstadel in Andechs ein.

„I war a Bui, grod amoi 15 Joa oid”, erzählt Karl Lechner. Seine Interessen beschränkten sich damals auf Fußball, seine Lehre als Anlagen-Mechaniker und auf einen gelegentlichen Seitenblick auf das weibliche Geschlecht. „Ja, das war’s.“ Wären da nicht Pater Coelestin, der damalige Ortspfarrer, sowie Gregor Schwab, Schriftführer der Kirchenverwaltung, 1972 auf Idee gekommen, eine eigene Blaskapelle zu gründen. Wer den umtriebigen Mönch kannte, weiß, dass er nichts unversucht lassen wird, die Idee so schnell als möglich umzusetzen. Im Starnberger Merkur lautete seinerzeit die Headline: „Erste Töne für Erlinger Blaskapelle – Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“. Lechner kann sich noch gut daran erinnern, nach welchen bemerkenswerten Kriterien seinerzeit die Musiker für die Blaskapelle ausgesucht wurden. Gab es doch weder ausgebildete Bläser geschweige denn, Instrumente. Zwei Ausbilder waren mit Lorenz Pein und Ferdl Knapp schnell gefunden, erzählt Lechner. Nun galt es, die richtigen Instrumente den Musikanten zuzuordnen. „Wir wurden einzeln aufgerufen, um unsere Mundstellung zu begutachten. Und je nach Mundstellung wurde uns ein Instrument zugeteilt, das dann von der Kirchenverwaltung zur Verfügung gestellt wurde.“ Die Trägerschaft übernahmen gemeinsam die Kirchenverwaltung, die Gemeinde Andechs sowie der Trachtenverein. Als Proberaum bekam die neu gegründete Blaskapelle den Werkraum im Keller der alten Schule zur Verfügung gestellt. Erster Vorstand war Mitinitiator Gregor Schwab, ihm folgte 1985 Oswald Lechner der wiederum von seinem jüngeren Bruder Karl 1993 abgelöst wurde. Fortan ging es musikalisch für die derzeit 52 Musikanten (inklusiver Trommelzug und Jugend) nur noch aufwärts. Von überall her gibt es seither Einladungen für Gastspiele, aber auch für heimische Umzüge, unter anderem beim Wiesnzug in München, diverse Festivitäten und Jubiläen. Für Stimmung gesorgt wurde aber auch schon in Italien, Barcelona sowie in  Xanten am Niederrhein, wo sie 1986 zusammen mit dem Trachtenverein, einer Gruppe Alphornbläser und den Zwieseler Goaselschnalzern für Stimmung bei einem bayrischen Bierfest sorgten. Die dortige Heimatzeitung titelte: „Die Bayern hatten in Xanten das Sagen – Trachtenkapelle sorgte für eine Mordsgaudi“.

Eine Mordsgaudi hatten auch Eugenie und Bernd Lamp aus Hamburg. Das Ehepaar war für zwei Wochen auf Urlaub in Herrsching und hatte seine wahre Freude daran, einen „richtigen bayerischen Blasmusiker mit Instrument“ zu treffen. Sie erklärten sich auch sofort bereit, als Plakathalter fürs Foto zur Verfügung zu stehen. Dumm nur, dass Lechner das Mundstück für sein Bariton vergessen hatte und so den nordischen Gästen kein Ständchen bringen konnte.

Uli Singer            

Uli Singer

Liebe Leser und auch -innen, seit gut einem Jahr präsentieren wir Ihnen auf stanet.de nun schon aktuelle aber auch historische, kuriose und lustige Geschichten aus dem Alltag. Kostenlos und ohne jeglichen Hintergedanken. Warum? Weil es Spaß macht und weil es wichtig ist, dass viele Portraits und Erlebnisse, die in den herkömmlichen Tageszeitungen oft keinen Platz finden, nicht vergessen werden sollten. Mittlerweile finden unsere Geschichten bis zu 4000 Leser. Es gibt auch viel positives Feedback. Was uns narrisch freut. Schön wäre es dennoch, wenn es hin und wider auch eine kleine Spende für die echt aufwändige Arbeit unseres Redaktions-Teams geben würde. Und wenn's pro Leser auch nur mal so ummara … wären... ist übrigens ganz einfach... Entweder auf den Spenden-Button drücken, der sich je Artikel mal ob oder mal unten befindet. Es geht aber auch noch einfacher über Paypal - als Adresse lediglich singer@singer-online.de eingeben. In diesem Sinne - Danke, fürs Zuhören und fürs Lesen Uli Singer

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner