Schwerer Unfall zwischen Gauting und Gilching
Alkoholisierter Fahrer flüchtete und wurde schwer verletzt im Klinikum Großhadern aufgefunden
Gauting – Zu einem außergewöhnlichen Unfall wurde eine Streife der PI Gauting am vergangenen Samstag gegen 5.45 Uhr in die Römerstraße gerufen. Die Mitteilung der Integrierten Rettungsleitstelle lautete, dass ein Autofahrer auf dem Weg von Gauting kommend in Richtung Gilching verunglückt war, weil er mit seinem Fahrzeug auf der linken Seite der Fahrbahn gegen einen Baum gefahren war. Der Unfallfahrer befand sich jedoch bei Eintreffen der Rettungskräfte nicht mehr an der Unfallstelle, daher musste davon ausgegangen werden, dass er sich vermutlich fußläufig von der Unfallstelle entfernt hatte. Die Streife der PI Gauting führte umgehend nach ihrem Eintreffen, nachdem die Unfallstelle entsprechend durch die verständigten Feuerwehren aus Krailling und Unterbrunn ausgeleuchtet worden war, eine Vermisstensuche im Nahbereich des dortigen Waldstücks durch. „Es musste ausgeschlossen werden, dass sich der mutmaßlich schwer verletzte Unfallfahrer dort aufhält beziehungsweise hilflos liegen könnte“, betonte Inspektionsleiter Andreas Ruch. „Auch eine zusätzliche Suche mit entsprechend geschulten Diensthunden verlief ergebnislos.“
Bereits während der Personensuche brachte die Besatzung eines Rettungswagen in Erfahrung, dass sich der mutmaßliche Unfallfahrer selbstständig in die Notaufnahme des Klinikums Großhadern begeben haben soll. Aus diesem Grund wurde eine Nachschau durch Kollegen des PP München am Klinikum Großhadern veranlasst. Der zuständige Arzt gab an, dass ein verletzter 20-jährige Mann aus Krailling gegenüber ihm geäußert hatte, dass er mit ca. 80-100 km/h gegen einen Baum gefahren sei.
Im Rahmen einer durch das Klinikum veranlassten Blutuntersuchung stellte sich außerdem heraus, dass der junge Mann über zwei Promille Alkohol im Blut hatte. Aus diesem Grund wurde zusätzlich eine gerichtverwertbare Blutentnahme durch die Gautinger Polizei angeordnet.
Der Unfallfahrer, der nach derzeitigen Erkenntnisstand nicht angeschnallt gewesen sein soll, wurde schwer verletzt. Unter anderem erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma sowie diverse Prellungen im Gesicht sowie im Beckenbereich. Eine zwischenzeitlich ebenfalls durchgeführte Nachschau an der Adresse des 65-jährigen Halters des Unfallfahrzeugs wurde zudem bestätigte, dass dessen Fahrzeug von dem 20-jährigen Kraillinger in der fraglichen Zeit genutzt worden war.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München II wurde der verunfallte Mercedes zur Beweissicherung sichergestellt. An dem Fahrzeug entstand Totalschaden in Höhe von ca. 25.000 Euro. Bemerkenswert war zudem die Tatsache, dass die beiden Frontscheinwerfer durch die Wucht des Aufpralls an den Baum ca. 50-80 Meter weit geschleudert worden waren.