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Der Mann der Woche: RoRo – der Schönwettermensch

Nicht ein Tröpfen Regen fiel zwischen 18 Uhr und drei Uhr morgens... so dass ungeniert gefeiert werden konnte


Gilching – Der Termin stand. Fest! Am Samstag freuten sich junge und alte und mittelalterliche Menschen auf die vielen angekündigten Open Airs im Landkreis Starnberg. Wären da nicht die Wettervorhersagen gewesen. Unwetter, Dauerregen, Schnee- und Hagelgefahr, Blitz und Donner, Glatteis, Nebel, Sturmflut und vieles mehr prophezeiten die jeweiligen Wetterfrösche. Weshalb eine Veranstaltung nach der anderen voreilig abgesagt wurde. Nicht so die Schlagerparty am Steinberg, da, wo einst der Goldmacher Tausend sein Unwesen trieb.


Am Freitag standen sie allesamt am Steinberg, bereit, alles für die Schlagerparty des Vereins „Die Farbe Rosa“ am Samstag herzurichten. „Lass uns hoamgeh. Morgen gibt’s mehrere Unwetter, do kimmt äh koana und wenn doch, dann gängas olle wieda hoam“, meinte ein ängstliches Mitglied.

„Nix do“, bestimmte letztendlich Xaver Wurmbichler, Vorstand des Vereins. Mia ham doch den Schrafstetter, unsern Mo für alle Fälle! Wenn der sogt, des rengt net, dann rengts a net. Mia baun auf. Geh weida, Franzl, hoi die Getränke vom Lastwong und stell‘ do hinten no a boa mehr Bierbänk auf.“

Gesagt getan, auch der Schrafstetter packte mit an. Hinter der Schank war er eingeteilt und generell als Mädchen für alles. Da holte ihn der Wurmbichler kurz mal von der Arbeit weg zur Seite und redete eindringlich auf ihn ein. „Sag, wia hoidst du des mit deine Versprechungen? Rengts moang oder rengts moang nachad net?“

„Rengt net, vorausgsetzt, i find mein Rengschirm. Weil, wenn i mitm Rengschirm losgä, häads jedesmoi aufn Schlog zum renga auf. Lass i eam aber dahoam, käma d’Regenschauer am laufenden Band,“.

„Guad so. Dann fahr hoam und suach des guade Ding. Mia verlassn uns auf di und dein Rengschirm“, betonte der Wurmdobler.

Und so war es dann auch. Roland Schrafstetter kleidete sich am Samstag dem Regenschirm farblich rosa angepasst, spannte ihn um 17.59 Uhr auf, schaute gen weißblauen Himmel und grinste. Nicht nur, dass es schlagartig zu regnen aufhörte, nein, es spitzte gelegentlich sogar die Sonne hervor, grad als wollte sie sagen: „Passt scho!“


Die Feier war gigantisch. Tausende von gut aufgelegten Guichingern und a von weiters her, die bis morgens um drei Uhr feierten. Erst dann klappte Schrafstetter seinen Regenschirm zusammen und, man glaubt es kaum, schon fielen die ersten Tropfen, die sich schön langsam wieder zu einem ordentlichen Regenschauer zusammenfanden.

Als Roland Schrafstetter am Sonntag Morgen aufwachte und neben sich im Bett nicht nur die Juno, seine geliebte Hündin, sondern auch noch ein paar rosa Federn vorfand, überlegte er ernsthaft, ob die „Rosa Schlagerparty“ nicht doch stattgefunden habe und nicht nur ein schrecklicher Traum gewesen war?
Uli Singer


Uli Singer

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