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Otto Wildmoser aus Argelsried ist tot

Gilching – „Leben und leben lassen“, war das Motto von Otto Wildmoser. Egal, ob es im musikalischen wie schauspielerischen Bereich war oder aber auch, wenn er als CSU-Gemeinderat Klartext redete oder sich privat auf den einen oder anderen Streich einließ. Der gebürtige Argelsrieder bereicherte zeitlebens das gesellschaftliche Leben in seiner Großgemeinde Gilching. Am Dienstag starb er im Alter von 81 Jahren.


Traf man Otto Wildmoser zufällig auf einem Spaziergang, blieb nichts anderes übrig, als stehen zu bleiben und sich auf einen vergnüglichen Ratsch einzulassen. Viel hatte er erlebt und viel hatte er auch zu erzählen. Eine Herzensangelegenheit war ihm unter anderem sein Männergesangverein (MGV). Ein vielstrophiges Lied ließe sich da singen.

Beim Maibaum-Klau mit Buben und Mädchen mit dabei

„Ja, wenn sich der Otto irgendwo niederließ und dich dann auch noch zum Dableiben einlud, dauerte es nie lange, bis er von seinem Männergesangverein und den wunderschönen Stimmen zu schwärmen anfing“, erinnert sich Roland Schrafstetter. Und, er habe nicht locker gelassen, ihn zu überzeugen, dem Gesangverein beizutreten. Vergebens. Roland Schrafstetter, CSU-Orts-Vorsitzende, bedauerte heute im Namen seiner Gruppierung „dass so ein einmaliges Original so früh schon gehen musste. Künftig bleibt uns nur noch, einige seiner Anekdoten im Sinne des Verstorbenen zum Besten zu geben“.

Zum Beispiel, dass er sich anno 2009 auf Bitten der Buben und Mädchen vom Montessori-Kindergarten überreden ließ, ihnen beim Maibaum stehlen zu helfen. Legendär aber war ein Brauch, den Wildmoser „mit Genehmigung meiner Frau Elli“ einführte und über viele Jahre lang pflegte. Nämlich, dass er jeweils sonntags alleinstehende Damen aus der Nachbarschaft zum Essen ausführte. Was er gar nicht leiden mochte, insbesondere in seiner Zeit als CSU-Gemeinderat (1978 bis 2002), war das „unnötige, lange Herumschwafeln“ seiner Ratskollegen. „Net lange Reden, einfach mal anpacken!“ polterte er oftmals los. Bei der Theatergruppe des MGV führte er noch bis 2024 Regie, stand aber auch noch beim letzten Stück „Lumpenläuterung“ im März 2025 als gern gesehener Berater zur Seite. Bis er sich eine Lungenentzündung einfing und an dieser am Dienstag im Krankenhaus Herrsching verstarb.
Die Beerdigung findet am kommenden Mittwoch, 30. April, neun Uhr, am Friedhof in Argelsried statt.  


   

Uli Singer

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