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Im Dezember gehen im Speisewerk in Geisenbrunn die Lichter aus

Laut Wirtsleute gab keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit mit der Gemeinde

Gilching – Es war ein kurzes Gastspiel. Im Mai gestartet, hören Sandra Spirito und Michael Heid als Wirtsleute im Geisenbrunner Lokal Speisewerk zum 31. Dezember auf. „Leicht gefallen ist uns diese Entscheidung nicht“, sagt Michael Heid. Vielmehr sei es an der Gemeinde als Verpächterin gelegen, die Zusagen nicht eingehalten habe.


„Es tut schon weh. Wir haben von Anfang an sehr viel Engagement und Liebesmüh reingesteckt und auch erreicht, dass immer mehr Gäste, auch aus dem weiteren Umfeld kamen, die sich positiv über das Essen und den Service geäußert haben“, betont Sandra Spirito. Leider habe die Unterstützung durch die Gemeinde gefehlt. Wie berichtet, hatte die Gaststätte schon unter Leitung der vorigen Pächter erhebliche Probleme mit der Nachbarschaft. Nicht, wegen eventueller Ruhestörungen, vielmehr waren es die unangenehmen Gerüche, die explizit aus der Küche nach außen drangen. Bei der Vorstellung des neuen Wirtepaares sagte Manfred Walter im Juli 2022, dass durch den Wechsel und einer kurzzeitigen Schließung nun die Möglichkeit bestehe, sich um den Brandschutz zu kümmern sowie in der Küche eine neue Lüftung einzubauen. „Sie ist bereits über 40 Jahre alt und entspricht auch nicht mehr den heutigen Standards“, erklärt Walter damals. Die Verwaltung hatte nun bis zum gewünschten Eröffnungstermin im Mai 2023 zehn Monate Zeit, die notwendige Sanierung vorzunehmen. Sollte bis zur Abnahme der Lüftung durch die zuständigen Behörden eine kleine Verzögerung eintreten, so dass die Küche bei Eröffnung noch nicht komplett funktionsfähig ist, erklärte sich Heid bereit, dies durch einen Catering-Service zu überbrücken. Doch dass sich dieser Zustand bis heute nicht geändert hat, dafür haben Heid und Spirito kein Verständnis mehr. „In der Küche herrschen oft über 40 Grad. Das können wir unseren zwei Köchen nicht länger mehr zumuten. Weil außerdem trotz diverser Gespräche und Versprechen immer noch kein Termin in Aussicht steht, bis wann wir mit der Lüftung rechnen können, sehen wir keine Basis mehr, unter diesen Umständen weiter zu arbeiten. Wir haben auch eine Fürsorge unserem Personal gegenüber“, bedauert Heid die Entwicklung. Auch wenn es anders ausgegangen ist, als man sich erhofft habe, „es war nie klar, an was es scheiterte. Wir gehen aber nicht im Zorn“.


Stellungnahme Bürgermeister Manfred Walter:

„Ich bin menschlich maßlos enttäuscht von dem für uns alle überraschenden Verhalten der Wirtsleute vom Speisewerk. Das hätte ich nie erwartet. Ich widerspreche auch allen Anschuldigungen, die gegen uns als Verwaltung erhoben wurden. Kann aber momentan nicht mehr dazu sagen, da es möglicherweise zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen könnte. Im Übrigen haben die Betreiber einen Pachtvertrag, der eine Kündigung frühestens zum 30. April 2024 ermöglicht. Und den müssen sie auch einhalten.“   


Insgesamt arbeiten für das Speisewerk außer den Wirtsleuten noch 12 Mitarbeiter in Voll- und in Teilzeit. „Wir werden auch bis zum letzten Tag für unsere Gäste da sein, sie kulinarisch verwöhnen und auch die Weihnachtsfeiern schön gestalten. Wer noch Gutscheine hat, kann sie bis zum 31. Dezember einlösen, beziehungsweise bekommt das Geld zurück“, verspricht Heid.

Und, etwas Neues in Aussicht? „Nichts Konkretes. Wir strecken gerade unserer Fühler aus und sind sehr gespannt, wo die Reise hingeht. Schön ist, dass unsere Mitarbeiter alle Verständnis zeigten und uns in unserer Entscheidung den Rücken stärkten. Sie werden auch mitgehen, wenn wir in der Region etwas Neues finden.“  

Näheres zu den Öffnungszeiten beziehungsweise auch in Punkto Gutschein-Rückgabe gibt es im Internet unter Speisewerk Geisenbrunn.

 


         

Uli Singer

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