Gilching probt das Carsharing
Gilching – Mit einem Pilotprojekt „Carsharing“ soll in Gilching hinsichtlich der Idee, auf das eigene Auto zu verzichten, ein Umdenken erreicht werden. Regelrecht ins Schwärmen kam Bürgermeister Manfred Walter ob des Projekts und outete sich als Fan dieser Bewegung. Vorerst sind drei Monate Testphase vorgesehen. Gestartet wird im Dezember mit zwei Elektro-Autos.
Anbieter ist Christoph Heilmeier, Gründer und Geschäftsführer der e+k move GmbH. Er erklärte in der Umwelt- und Verkehrsausschusssitzung am Montag unter anderem, dass es in der Stadt Landsberg bereits ein erstes Projekt dieser Art gebe und es dort „gut angenommen“ werde. Von neun angebotenen Autos seien dort regelmäßig sieben bis acht unterwegs, betonte Heilmeier. In Gilching sollen vorerst zwei Autos an der Ladestation für E-Autos am Rathaus stationiert werden. Nutzer, Bürger wie auch Mitarbeiter der Kommune, können dann über eine APP die Nutzung buchen, wie auch das Auto steuern. „Es handelt sich um hochwertige E-Autos. Ein Fahrzeugschlüssel ist dann auch nicht mehr notwendig“, erklärte Heilmeier. Im Übrigen gebe es keine Mitgliedsbeiträge und es muss auch keine Kaution bezahlt werden. Die Kosten pro Stunde Nutzung lägen derzeit bei 3,50 Euro; 24 Stunden Nutzung werden mit 35 Euro abgerechnet. Dazu kommen die Kosten für gefahrene Kilometer, die zwischen 24 und 34 Cent pro Kilometer liegen. Heilmeier sicherte zudem eine „optimale Betreuung“ der künftigen Kunden wie auch eine leicht verständliche Einführung ins System zu. Oliver Fiegert (BfG) fragte nach, inwieweit die Autos nach Gebrauch wieder in ordentlichen Zustand versetzt würden, „da ich bei ähnlichen Systemen von total versieften Autos gehört habe“. Im Übrigen bemängelte er, dass vier Monate Testphase schlichtweg zu kurz seien, um Menschen mit dem Carsharing-System vertraut zu machen. In Punkto Sauberkeit versicherte Heilmeier, sei ein guter Service eingesetzt. Manfred Walter ergänzte außerdem: „Man sieht, da ist noch viel Luft nach oben. Ich denke aber auch, dass vier Monate testen tatsächlich zu kurz sind. Wir werden mit Sicherheit verlängern.“ Einstimmig wurde das Pilotprojekt ab Mitte Dezember verabschiedet.