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Fünf Fragen an Gilchings Bürgermeister Manfred Walter

Die Gemeinde Gilching mit knapp 20000 Einwohner blickt nach wie vor auf eine dynamische Entwicklung, insbesondere in Punkto internationaler Gewerbeansiedlungen. Als wachsender Wohn- und Wirtschaftsstandort steht Gilching wie ehedem vor den Herausforderungen, einerseits das ländliche Flair zu bewahren, andererseits aber den Bedürfnissen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden. Da liegt es nahe, gelegentlich mal nachzuhaken, was aus bereits beschlossen Projekten geworden ist. Deshalb heute mal fünf Fragen an Bürgermeister Manfred Walter insbesondere zum Thema Ortszentrum:


  1. In Punkto Lebendigkeit Ortszentrum – Marktplatz und Fußgängerzone – sieht es nach wie vor etwas trostlos aus. Ihre einstige Hoffnung, dass mit Fertigstellung des neuen Rathauses dieser Bereich automatisch belebt werde, hat sich leider nicht erfüllt. Gibt es dennoch Bestrebungen, aktiv etwas zu ändern, um das Zentrum attraktiver zu gestalten?

Walter: Der „Geburtsfehler“ des Ortszentrums sind die viel zu kleinen Ladeflächen. Es fehlt ein Magnet, der eine höhere Kundenfrequenz sicherstellen könnte. Dies lässt sich aufgrund der unflexiblen Gebäudekonfigurationen und der vielfältigen Eigentümerstrukturen leider nicht mehr nachträglich ändern. Ein weiteres Problem ist – wie überall – das Kundenverhalten. Das Bestellen der Waren über den Versandhandel wird weiterhin dazu führen, dass kleine Läden nicht mehr profitabel zu führen sind. Ladengeschäfte werden wohl langfristig überwiegend zu Büroflächen werden.

Öffentliche Veranstaltungen im Zentrum sind aufgrund des Lärmschutzes nicht weiter ausbaubar. Hier ist die Belastung der Anwohner aufgrund der Regelungen im Bebauungsplan zu berücksichtigen.

Es wird also sehr schwierig werden, Maßnahmen zu entwickeln, die eine Frequenz im Ortszentrum dauerhaft erhöhen könnten. Kreative Ideen sind gefragt.

  • Die CSU-Fraktion hatte ja mal  Antrag gestellt, im Ortszentrum Trinkwasser-Brunnen zu installieren. Was heuer angesichts der hohen Temperaturen durchaus Sinn gemacht hätte. Sind die eventuell für nächstes Jahr vorgesehen?

Walter: Auf Antrag der CSU-Fraktion hat der Gemeinderat am 19. März 2024 beschlossen, zwei Trinkbrunnen im Ortszentrum aufzustellen. Dieser Beschluss wird von den Gemeindewerken ausgeführt. Aufgrund der schwierigen Verfügbarkeit von Firmen werden die Brunnen erst im November 2024 am Marktplatz und am Bahnhof installiert werden.

  • Schaut man auf das jüngste Wahlprogramm (2018) der SPD, war seinerzeit ein Biergarten im Rathauspark vorgesehen. Steht der Biergarten noch im Fokus oder ist diese tolle Idee schon gestorben?

Walter: Diese Idee wird bei den weiteren Planungen zur Gilchinger Glatze weiterhin verfolgt. Als Standorte kommen hier grundsätzlich die Flächen am Hotelstandort (Kreisel Starnberger Weg/Karolinger Straße) oder am Ende des Wasserbandes in Betracht. Wir werden dieses Vorhaben bei den weiteren Planungen nicht aus den Augen verlieren. Aber auch hier spielt der Lärmschutz für die Anwohner eine wichtige Rolle. Ein Biergarten Mitten im Zentrum ist grundsätzlich immer problembehaftet. Ich halte diese Konfliktpotential aber für handhabbar – Menschen brauchen Treffpunkte.

  • Zur Bebauung Gilchinger Glatze – hier gibt es seit vielen Monaten öffentlich nichts Neues. Sind die Pläne ad acta gelegt oder wird gar ein neuer Anlauf genommen?

Walter: Die Planungen sind sehr weit fortgeschritten, können aber erst angepackt werden, wenn alle Grundstückseigentümer der Grundvereinbarung zur Bebauung der Glatze unterschrieben haben. In den letzten Monaten ist es gelungen, diese Vereinbarung bei zwei weiteren Grundstücken zu erzielen, so dass nunmehr lediglich drei Grundstücke fehlen. Ich bleibe hier am Ball und verhandle weiter mit den Eigentümern – was aber eine ziemlich schwierige Aufgabe darstellt.

  • Frage zum Bahnhofs-Vorplatz – hier war ja mal vorgesehen, ihn attraktiver zu gestalten, wofür es auch Zuschüsse aus dem Städtebau-Förderprogramm gegeben hat oder hätte. Ist das noch aktuell?

Walter: Durch die Neugestaltung der Bushaltestelle wurde bereits ein Element zur Attratktivitätssteigerung umgesetzt. Als nächstes wird die Fahrradabstellsituation neu geregelt werden. Die durch die Planungen zur Gilchinger Glatze neu zu schaffende Straße vom Bahnhofsgebäude parallel zur Bahn bis zum Starnberger Weg kann dann erst bei Realisierung der Glatzen-Planung durchgeführt werden.


Ach ja, und zum Schluss haben natürlich die Bürger das Wort –
und zwar auf den Bürgerversammlungen 2024!


Uli Singer

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