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Drei Fragen an Rosemarie Brosig aus Geisenbrunn

Hunde auf dem Friedhof, Straßenbau und Neubesetzung der Geisenbrunner Gaststätte

Sie kritisieren schon seit Jahren den schlechten Zustand der Straßen in Gilching. Derzeit werden ja im Zuge der Verlegung der Rohre für die Fernwärme viele Straßen erneuert. Für Sie eine glückliche Fügung der Umstände?

Rosemarie Brosig: Mit Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzungen/Strabs und der Einführung von Verjährungsregeln für die sogenannten Ersterschließungen wurde das Aufbürden der Straßenbaukosten an die Anlieger mehr als kompliziert gestaltet bzw. bei „Altfällen“ sehr erschwert, eine gerechte Lösung zu finden. Damit wurde in Gilching das 2017 beschlossene Straßenbauprogramm ab den Jahren 2020 eingestampft, Verkehrssicherheit spielte fortan keine Rolle mehr. Jetzt steht die Energiewende im Fokus, egal was es kostet, der Staat, das heißt der Steuerzahler, gibt  Millionen-Zuschüsse dafür. Dummerweise ist derzeit nicht geplant, alle Anlieger maroder Straßen an die Fernwärme anzuschließen, heißt, sie müssen weiterhin mit ihren Schlaglochpisten zurechtkommen – im Gegensatz aber werden relativ gute Straßen wegen der Fernwärme aufgerissen und erneuert – wofür enorme Mengen an Rohstoffe wie Kies, Bitumen (hergestellt aus fossilem Mineralöl) und Braunkohle verbraucht werden. Nein, eine glückliche Fügung nenne ich das nicht.


Auch in Punkto Friedhöfe und Friedhofsgebühren waren und sind Sie sehr engagiert. Frage in Punkto Friedhofssatzung: es gibt viele, vorwiegend ältere Menschen, die beklagen, dass bei Besuchen am Grab ihrer verstorbenen Ehepartner keine Hunde mitgenommen werden dürfen, obwohl der Verstorbene sehr an seinem Hund hing. Wäre das nicht ein Thema für Sie?

Rosemarie Brosig: Ich versteh‘ schon, dass Friedhofsbesucher ihren Hund als treuen und liebsten Begleiter mit ans Grab ihrer Angehörigen nehmen möchten. Die allermeisten dieser Menschen würden sich auch entsprechend benehmen und dafür sorgen, dass ihr Hund keine Fäkalien auf dem Friedhof hinterlässt. Leider trifft das aber nicht auf alle Hundebesitzer zu. Liegen dann auf oder neben den Wegen zu den Gräbern Hundekotbeutel oder Hundehaufen, werden sich die Beschwerden anderer Friedhofsbesucher häufen. Um die Beseitigung dieser unschönen Hinterlassenschaften müsste dann neben den kostenintensiven gärtnerischen Arbeiten noch ein Reinigungsdienst dazu kommen, was mit Sicherheit wieder zu einer Erhöhung der Grabgebühren führen könnte.


Im Gilchinger Ortsteil Geisenbrunn, in dem Sie ja zuhause sind, gibt es schon seit längerem keine Gastronomie mehr. Sehen Sie eine reelle Chance, dass neue Betreiber für das leer stehende Freizeitheim Geisenbrunn (Gaststätte Geisenbrunn) gefunden werden?

Rosemarie Brosig: Grundsätzlich gibt es für fast alles Interessenten/Betreiber, es müssten halt einfach die Konditionen stimmen. Ich denke, die Gemeinde und die Vereine als Eigentümer der Betriebsgaststätte wissen mittlerweile, welche Voraussetzung bezüglich der baulichen Anlagen zu erfüllen sind, um neue Betreiber zu finden. Genauso wichtig aber sind die sogenannten „soft skills“, die ein Betreiber mitbringen muss. Dafür gibt’s kein Allgemeinrezept, das muss ein Wirt, der auf gute Geschäfte hofft, je nach Bedarf konzipieren. Eine Dorfwirtschaft, wie sie einmal funktionierte, ist heutzutage trotz vielseitiger Speisenkarte zu bezahlbaren Preisen nicht mehr kostendeckend zu betreiben. Lage, Ausstattung und ausschließlich Gäste aus dem Dorf reichen nicht mehr aus, den notwendigen Umsatz zu machen. Um zusätzliche Gäste/Kunden zu gewinnen, muss sich der neue Betreiber einiges einfallen lassen und ein gut durchdachtes Konzept verfolgen. Wir Geisenbrunner können aber auch zu einem guten Gelingen beitragen, indem wir wieder öfters in die Wirtschaft gehen und zum Umsatz beitragen.


Uli Singer

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