Aus für das Gilchinger Wichtelhaus
Weil marode müssen die Kinder in die Waldstraße umziehen
Gilching – Von Unverständnis bis Empörung reichen die Gefühle der Eltern, die ihre Sprösslinge in der Gilchinger Einrichtung „Wichtelhaus“ an der Rathausstraße untergebracht haben. Vorgeblich sollen weder Erzieher noch Eltern zeitnah erfahren haben, dass zum 11. August Schluss ist, beziehungsweise ab dem neuem Kindergartenjahr ein Umzug in den Kindergarten an der Waldstraße notwendig wird.
„Die Erzieher versuchen gerade irgendwie die bereits geplanten Feste und Ausflüge, aber auch den Umzug in die Waldstraße zu organisieren“, ärgert sich ein Papa von zwei Buben, fünf und drei Jahre alt – der jüngere ist für Herbst im Wichtelhaus angemeldet. Mehr aber noch zeigte sich der Mechatroniker verärgert darüber, „dass der unmögliche Umgang mit uns Eltern, aber auch mit den Erziehern dazu geführt hat, dass zwei Erzieherinnen gekündigt haben, eine weitere nur noch 15 Stunden die Woche arbeiten will und eine weitere seitens der Gilchinger Verwaltung beurlaubt wurde. Die Stimmung ist dementsprechend“.
Bürgermeister Manfred Walter weiß von den Beschwerden und räumte auf Anfrage ein, dass die Umzugs-Maßnahme des Kindergartens für einige Eltern, auch wegen des längeren Anfahrtsweges, mit Unannehmlichkeiten verbunden ist. „Wir sind aber seitens der zuständigen Aufsichtsbehörde aufgefordert, das Wichtelhaus für den Kindergartenbetrieb zu schließen. Wir dürfen gar nicht mehr weitermachen, auch wenn wir es wollten.“ Unter anderem sei die komplette Sanitäranlage in dem vor drei Jahrzehnten umfunktionierten Provisorium in einem katastrophalen Zustand, „was bereits zu massiven Beschwerden seitens des Personals wie auch der Eltern geführt hat“, sagte Walter. „Um keine Gruppen schließen zu müssen, blieb uns nichts anderes übrig, als nach einer Alternative Ausschau zu halten. Gelegen kam da, dass der Gemeinde-Kindergarten an der Waldstraße aktuell saniert und räumlich auch erweitert wird. Da bot es sich an, die zwei Einrichtungen zusammen zu legen. So finden alle Kinder Platz.“ Diese Lösung sei mit dem Personal bereits vor längerer Zeit besprochen, den Eltern auf einem Elternabend letzte Woche erklärt worden, betonte Walter. Weshalb die Einrichtung eines Shuttle-Busses gefordert wurde. „Dies mussten wir leider für nicht machbar ablehnen.“
Fest steht, dass es in der Waldstraße ab dem neuen Kindergartenjahr vier statt drei Gruppen geben wird. Derzeit sind noch die Handwerker am Umbau und Sanieren, sollen aber laut Walter rechtzeitig zum neuen Kindergartenjahr fertig werden. Wie dann genau die Aufteilung der Kinder aus beiden Einrichtungen in die jeweiligen Gruppen sein wird, müsse gemeinsam mit den Erziehern abgeklärt werden. Außerdem versicherte der Rathauschef, dass an dem Gerücht, das Wichtelhaus werde nach dem Auszug der gemeindlichen Einrichtung an eine private Kinderbetreuungs-Initiative vermietet, nichts dran sei. „Wie gesagt, das Gebäude ist so marode, dass dort seitens der Aufsichtsbehörden nichts mehr mit Kindern genehmigt werden wird. Was aber mit dem Gebäude weiter geschieht, muss in einer der nächsten Ratssitzungen diskutiert und beschlossen werden.“
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