Wie fülle ich am Sonntag meinen Wahlzettel aus
Wahl-Hilfe-Heft in einfacher Sprache gibt es im Rathaus Gilching
Gilching- So, nun sind es nur noch drei Tage, dann besteht die letzte Chance, sich am Sonntag durch einen Spaziergang zur nächsten Wahlurne aktiv an der Besetzung des Bayerischen Landtages zu beteiligen. Vorausgesetzt, es wurde nicht schon die Möglichkeit der Briefwahl vorgezogen. Doch mal Hand aufs Herz. Wer hat wirklich schon verstanden, wie genau das Wahlprozedere funktioniert. Viel zu wenig bekannt ist da ein gut aufgemachtes Heft als echte Wahlhilfe, wo genau drinnen steht, wen wo und warum ich den jeweiligen Kandidaten wählen darf, um für meine Region das Beste herauszuholen. „Einfach verstehen!“ – Text in leichter Sprache“ – heißt die 28 Seiten dicke Broschüre die ich im Rathaus-Foyer in Gilching entdeckt habe. Herausgeber ist die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Und darin ist detailliert Schritt für Schritt aufgeführt, auch in Bezug auf die Bezirks-Wahlen, wie viele Stimmen jeder Mensch über 18 Jahre hat, welcher Zettel für die Direktwahl bestimmt ist und dass ein Bewerber, der als Direktkandidat in seiner Region aufgeführt ist, nur noch auf den Listen in den anderen Stimmkreisen gewählt werden kann. Im Bayerischen Landtag ist Platz für 180 Abgeordnete – wobei nur 61 Stühle für die Kandidaten aus Oberbayern, 18 für Niederbayern, 26 für Schwaben, 16 für die Oberpfalz, 24 für Mittelfranken, 16 für Oberfranken und 19 für Unterfranken reserviert sind.
So, und weil ich in Gilching zuhause bin, lässt sich das Prozedere auch gut an Gilchings einzigem Direkt-Kandidaten für den Landtag erklären. Für viele Hiesige mit ein Grund, sich für Matthias Vilsmayer von den Freien Wählern zu entscheiden und ihr Kreuzerl auf dem schmalen weißen Stimmzettel zu machen ist die Nähe zum Kandidaten. Spannend wäre es schon, sollte es Vilsmayer tatsächlich schaffen, dass die Gemeinde Gilching als aufstrebender Wirtschaftsstandort im Landkreis endlich auch einmal einen Abgeordneten auf fünf Jahre im Landtag sitzen hätte. Auf dem 1,5 Meter breiten Wahlzettel wiederum gibt es zwar auch die Freien Wähler. Als Direktkandidat aber kann Vilsmayer im Landkreis Starnberg auf dem großen Wahlzettel nicht gewählt werden – weshalb dort auch auf Liste 3 die Nummer 12 fehlt. Dafür besteht für ihn Möglichkeit, in den sechs anderen Bezirken, unter anderem von den Germeringern, den Landsbergern, den Allingern, den Fürstenfeldbruckern, den Weilheimern und so weiter und so fort mit der Zweitstimme bedacht zu werden.
Also, ich hab’s verstanden und wünsche nun viel Spaß…
Uli Singer